Heute vor 3 Monaten

Heute vor drei Monaten.....

 

Da saß ich in meinem Haus in Schweden. Ich war beunruhigt. Ich war tief geschockt. Ich wollte helfen. 

 

Denn, wie ihr alle wisst, hatte ein schlimmes Hochwasser im Westen Deutschlands auch mein Heimatdorf Vicht, ein Dorf, das zu Stolberg bei Aachen gehört, ordentlich zerstört. Viele liebe Bekannte und auch Menschen, die ich zu den Helficussen zähle, die immer da sind, wenn Hilfe benötigt wird, waren betroffen. Teilweise haben sie alles verloren.

 

Meine Schwester und mein Schwager haben kurzfristig den Wagen geschnappt und sind nach Hause gefahren um sich dort zu ihrem Haus, das zum Glück nur im Keller von den Wassermassen betroffen war, durchzuschlagen. Die Straßen waren nicht passierbar, der Weg zum Haus eine Odyssee. 

 

 

Vorher haben wir in Schweden im Baumarkt noch Material für die schnelle Hilfe eingekauft. Durch knappe Berichte wussten wir, dass die Stromversorgung zusammengebrochen war, also kauften wir Notstrom-Aggregate und zur Bekämpfung der Wassermassen in den Häusern Schmutzwasser-Tauchpumpen die durch die Aggregate betrieben werden konnten.

 

Dazu wurden noch so Kleinigkeiten wie Taschenlampen und Power-Banks eingekauft, die Kommunikation und Beleuchtung möglich machen sollten. Klar, dass auch Trinkwasser und einige Lebensmittel mit ins Auto gepackt wurden. 

 

Das war auf die Schnelle das, was wir  (natürlich privat bezahlt) im Norden kaufen und  einpacken konnten um damit an der ein oder anderen Stelle Hilfe zu leisten. Hilfe brauchte es und zwar schnell! Unbürokratisch und sinnvoll.

 

Meine Schwester und Schwager fuhren die ganze Nacht durch, ich blieb im Norden und kümmerte mich um die Häuser und unsere Haustiere. Anders war es mir leider nicht möglich. Doch ich wollte mehr tun!

 

Ich wollte unseren Helficussen, denen, die immer da sind, wenn ich für Tiere oder Menschen in Not nach Hilfe suche, mehr helfen. Ich wollte aufzeigen, wie schnell man alles verlieren kann, dass unser Leben sich von einer Minute zur anderen komplett ändern kann, dass man ALLES verlieren kann - schuldlos.

 

Während meine Familie also vor Ort half die Häuser von Wasser und Schlamm zu befreien und dabei wie alle anderen an den Rand ihrer Kräfte gingen, startete ich eine Sammelaktion. Wir wollten auch mit Geld helfen. Geld, das jetzt so nötig war. 

 

Mir war schon bewusst, dass die "unbürokratische schnelle Hilfe" vom Staat noch lange nicht ankommen würde, wo sie benötigt wurde. Doch, die lieben Menschen brauchen JETZT und SCHNELL Hilfe.

 

Heute vor 3 Monaten begann ich daher mit unserer Spendensammlung für die Hochwasser-Betroffenen.

 

Ich hätte nicht daran zu glauben gewagt, dass ihr mich dabei so toll unterstützt.

 

Mir war schnell klar, dass unsere Hilfe nur ein Tropfen auf den heißen Stein sein wird, aber sie war ein wichtiges Zeichen für alle. Sie zeigte: Wir sind auch für Euch da, wenn Ihre Hilfe braucht. Ihr seid nicht alleine.

 

Ein Zeichen, das die Menschen so dringend brauchen um nicht zu verzweifeln und aufzugeben! Menschlichkeit und Hilfe, das war es, was es brauchte.

 

Ihr habt bis heute alle mitgemacht und helft auch weiter.

 

Es freue mich sooo sehr, dass ihr nicht aufhört zu helfen. Hilfe wird noch lange benötigt werden, denn auch nach drei Monaten sind die zerstörten Häuser noch weit davon entfernt wieder bewohnbar zu sein.

 

Weiterhin gibt es in vielen Wohnungen und Häusern keine Heizungen. Elektrische Radiatoren helfen neben den Bautrocknern die Feuchtigkeit und Kälte heraus zu bekommen. Zum Glück gab es einige Materialspenden, denn wer einen Bautrockner leihen muss, der zahlt alleine für die Miete zwischen 8 und 15 Euro - am TAG! Dazu kommen die drastisch steigenden Strompreise....

 

Es sind unvorstellbare Kosten für alle Betroffenen. Handwerker und Sachverständige sind kaum zu bekommen, braucht es aber um vielleicht einen Teil des Schadens von den Versicherungen ersetzt zu bekommen. Wenn man denn eine entsprechende Versicherung hatte.

 

Die Anträge zur Hilfe vom Staat sind zig Seiten lang und kaum zu verstehen. Was da alles an Unterlagen (die ja oft ebenfalls nicht mehr vorhanden sind) beigelegt werden müssen.... Alles, um am Ende hoffentlich IRGENDWANN mal "unbürokratische" Hilfe aus den riesigen Töpfen zu bekommen.

 

Ich führe weiterhin unsere Spendenliste im Blog vom 17.07.2021  (Link HIER) und kann Euch berichten, dass dank der Spenden der letzten Tage nun wieder eine Ausschüttung an die Betroffenen möglich ist.

 

Dazu haben viele von Euch beigetragen, die alle aufgelistet sind.

 

Die Firma Max Füchsel Nachfolger in Eisenberg hat ein Spendenschweinchen aufgestellt, das durch die Kunden gefüttert wird und nun wieder geleert wurde. Nein, geschlachtet wurde es nicht, denn es soll ja weiter aufgestellt bleiben!

 

Die Zählung der vielen Münzen hat am Ende einen Betrag von 102,16 € ergeben, der von Frank und Hannelore Schirmer auf 120,-- € aufgerundet wurde.

 

Vielen herzlichen Dank an alle Kunden und an die Schirmers!

 

So hat jeder Euro, den ihr alle geschickt habt dafür gesorgt, dass heute wieder 900,-- € an drei Helficusse ausgeschüttet werden konnten.

 

Drei Helficusse arbeiten weiterhin am Aufbau ihrer Existenzen. Sie brauchen unsere Hilfe auch weiterhin.

 

Wie groß die Freude und die Dankbarkeit über unsere Unterstützung ist, das haben schon mehrfach die Kommentare und Dankesnachrichten der Betroffenen hier und bei Facebook gezeigt.

 

Insgesamt haben wir gemeinsam 7.765,-- € an Spenden gesammelt!!!

 

Davon wurden in diversen Zahlungen 7.400,-- € immer zeitnah an die Betroffenen ausgezahlt. Das Geld lag nie ungenutzt auf unserem Konto herum sondern wurde schnellstmöglich und bedarfsgerecht an die Helficusse ausgezahlt. Sie waren es doch auch, die es so sehr brauchten und weiterhin brauchen.

 

DAS ist es, was ich unbürokratische und schnelle Hilfe nenne! Nicht labern, machen!

 

Jeder Euro hilft und wird ausgezahlt. Es gibt keine Abzüge. Es geht alles an die Betroffenen. Damit diese sich ihre Leben, ihre Existenzen wenigstens neu aufbauen können. Damit die die große Menge der Kosten, die sie unverschuldet trifft, bewältigen können.

 

Dafür bitte ich Euch: helft bitte auch weiterhin. Vielleicht schaffen wir es gemeinsam ihnen ein Lächeln auf das Gesicht zu zaubern und ihnen das Herz zu erwärmen. 

 

Paypal:   kontakt@helficus.de

Verwendungszweck:    HOCHWASSER

 

 

Wir sind eine Gemeinschaft. Wir stehen füreinander da!

 

 

 

Claudia und Jutta vom Blumengeschäft Engelhardt improvisieren einen Verkauf vor ihrem zerstörten Geschäft:

 

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Kommentare: 1
  • #1

    gnagnie (WHForum) (Sonntag, 17 Oktober 2021 13:34)

    Der Weg ist noch lang, wir werden ihn gemeinsam gehen und irgendwann, wird die Menschheit "Menschlichkeit" verstehen. lg Walter