Camillos Happy End

Lucia von der Tierstation Protectora La Luz de Laura bei Huelva/Spanien, hatte den kleinen, schon älteren Yorkshire-Terrier (Mix?) Camillo im Sommer aus einer der vielen Tötungsstationen in der Umgebung gerettet.

 

Es ist Lucias Herzensangelegenheit gerade die älteren Hunde, die die ihr Leben lang Freunde der Menschen waren und dann, als sie älter wurden einfach entsorgt wurden, aus den Tötungsstationen zu retten.

 

Es gibt sie trotz der vielen Jahre des Tierschutzes immer noch. Tötungsstationen. Oft privat als Gewerbe betrieben. Die Betreiben bekommen Verträge mit den Städten oder Kommunen und sollen die Straßen "sauber" halten. Nicht nur werden überfahrene Tiere abgeholt sondern auch vermeintlich streunende Tiere werden eingefangen. Diese Tiere kommen in einen Bereich, in dem ihre Besitzer, so sie ihr Tier vermissen, wieder abholen können. Erfolgt dies aber nicht, dann kann nach meist zwei Wochen das Tier getötet werden.

 

Egal, wie alt oder jung, ob Rasse oder Mischling, ob gesund oder krank, ob klein oder groß, es kann jedes Tier treffen. Manche dieser Tötungsstationen haben auch Vermittlunsbereiche, in denen man für Tiere, denen man eine gute Chance einräumt ein neues zu Hause zu finden einen Platz gibt. Doch, ist dieser Bereich voll, wird jedes Tier, für das kein Platz da ist, getötet.

 

Da die Tötungsstationen oft gewerblich betrieben werden, werden natürlich alle Arten von Kosten so gering wie möglich gehalten. Die Tiere sterben ja vermeintlich ohnehin....  

 

Viele Tierschutzvereine holen nach Ablauf der Frist Hunde und Katzen aus den Tötungsstationen raus. Dabei suchen sie natürlich vor allem die Tiere aus, von denen die ausgehen, dass sie schnell ein zu Hause finden. Das sind kleine, junge Tiere. Um den kleinen einjährigen Wuschelhund, da wird sich fast gezankt. Ältere Tiere, die bleiben eher zurück. Große Tiere ebenfalls. Zu schwierig in der Vermittlung und dazu noch kosten intensiv.

 

Doch Lucia hat sich gerade den Senioren unter den Tötungshunden verschrieben. So wie sie Platz hat holt sie diese aus dem umliegenden Tötungsstationen heraus, lässt sie umfassend untersuchen, sofern nötig behandeln und natürlich impfen, kastrieren und gegen Parasiten behandeln.

 

So kam wie gesagt auch Camillo zu Lucia. 

 

Doch auch Lucia braucht immer Zeit, bis sie ihre Seniorhunde an eine gute Familie vermitteln kann. So wartete Camillo auch schon einige Monate auf seine Chance.

 

Inge hatte einer Bekannten, die ihren Hund verloren hatte, aber versprochen, bei Lucia nach einem Nachfolger zu suchen. Es sollte speziell ein älterer Hund sein! Was für ein Glücksfall! Und die Wahl fiel auf Camillo.

 

 

Drei Zähnchen sind Camillo noch geblieben und die zwei vorderen davon stehen zudem auch noch keck aus dem Mäulchen heraus.

 

Inge nahm Kontakt mit ihrer Bekannten auf und der Funke sprang über! Camillo brauchte nicht länger nach einem zu Hause zu suchen, er hatte es gefunden!

 

Ich denke mal, dass Inge es ihm sofort mitgeteilt hat, denn er schmiegte sich sofort dankbar in ihre Arme.

 

 

Camillo ist ein ganz sanfter kleiner Rüde, der die Weisheit eines älteren Hundes ausstrahlt. Wer jemals einen älteren Hund hatte, der weiß, was ich meine.

 

Bald schon ging es für Camillo auf die große Reise nach Deutschland, wo seine neue Dosenöffnerin schon sehnsüchtig auf seine Ankunft wartete.

 

Und Camillo hat bestimmt auch schon sehnsüchtig darauf gewartet endlich wieder einen eigenen Menschen bei sich zu haben.

 

Wir haben die ersten Fotos von Camillo in seinem neuen zu Hause bekommen, und was soll ich sagen? Er scheint sich mehr als wohl zu fühlen. Mensch und Hund sind glücklich und ein Notfellchen hat wieder einmal einen Menschen gerettet.

 

 

 

Was mag in so einem Hundköpchen vorgehen? Was hat ein Hund wie Camillo in den letzten Monaten alles erlebt? Vieles, was alles andere als gut war. Dennoch haben die Tiere die Gabe, den Menschen weiter zu vertrauen. Ihnen Liebe zu schenken. Zu fühlen, wenn man es gut mit ihnen meint und sie für den Rest ihres Lebens angekommen sind.

 

Camillo ist ein ganz sanfter Hund. Ich freue mich so sehr, dass er nun endlich wieder ein richtiges zu Hause hat. Ein zu Hause, in dem er geliebt wird. Wo man sich ganz bewusst für ihn entschieden hat. Wo man auf ihn gewartet hat.

 

Von Camillo wird nun erst einmal viel Stress und viel Angst abfallen. Bald wird er fühlen, dass er angekommen ist.

 

Sein Name, den er jetzt trägt ist MILO. Und schaut mal, wie gut es ihm geht!

 

 

Durch Camillos/Milos Vermittlung und Ausreise ist bei Lucia wieder ein Platz in der Protectora La Luz de Laura frei geworden. Ein Platz, der bestimmt schnell wieder von einem neuen Notfellchen-Senior aus einer Tötungsstation besetzt wird.

 

So werden gleich zwei Leben gerettet.

 

Danke an dieser stelle an Inge für die tolle Vermittlung und an die Adoptantin, die ein Herz für ältere Tiere hat.

 

Das Leben eines Menschen, der so sehr auf einen neuen kleinen Freund gehofft hat wurde gleich mit gerettet.

 

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