Wir ein Engagement für Tiere jemals zur Routine?
Man könnte es meinen, nach so vielen Jahre, in denen ich mich versuche für die Tiere einzusetzen und ihr Leben zu verbessern.
Natürlich gibt es Aufgaben, die alltäglich werden. Spenden sortieren oder Pakete, Dosen und Säcke zu schleppen gehört zu den Aufgaben, die einem einfach so nebenbei von der Hand gehen.
Jeden Tag gilt es zu prüfen, was sich bei unseren Partnerstationen neues tut. Ob irgendwo Hilfsbedarf herrscht, denn die meisten unserer Partner sind solche, die sich kaum einmal selber melden und um Hilfe bitten. Sie versuchen ihre Aufgaben so weit wir eben möglich selber zu bewältigen.
Und dann gibt es jeden Tag Mails oder andere Nachrichten, die mich erreichen, die geprüft und beantwortet werden müssen.
Bei Hilfsanfragen fällt es besonders schwer, wenn man sie ablehnen muss, weil einem selber die Möglichkeiten fehlen. Man merkt schnell, wer einfach "mal eben so" um Hilfe bittet, oder bei wem es wirklich eine Überwindung war einen Hilferuf abzusetzen. Da, wo es uns möglich ist, da helfen wir. Auch wenn es nur eine kleine Hilfe ist, sie zeigt doch: Du bist nicht alleine. Alleine dieses Zeichen ist oft schon so wichtig.
Gerne würde man jedem, der Hilfe braucht, auch helfen. Dafür sind wir aber viel zu klein. Helficus selber kann nur helfen, wenn Hilfe von Euch kommt. in welcher Form auch immer.
Ja, und dann sind da die Mails oder Nachrichten, in denen berichtet wird, dass ein geliebtes Tier seine letzte Reise angetreten hat. Dass man noch ein paar Dinge übrig hat, die man gerne an Tiere, die Hilfe brauchen, weitergeben möchte.
Dies sind die Mails, die mir immer unter die Haut gehen. Wie schwer der Verlust seines geliebten Freundes ist, das weiß jeder von uns aus eigener Erfahrung. Ich habe selber in diesem Jahr zwei meiner geliebten Fellnasen, die mich viele Jahre begleitet haben, die Teil meines Lebens waren, verloren.
Für Menschen, die sich täglich mit Tierschutz beschäftigen ist es fast selbstverständlich, dass man das, was man selber leider für sein Tier nicht mehr braucht, weitergibt. Aber, wie viele Menschen sind Tierschützer? Und wie viele gibt es , die sich mit diesem Thema eigentlich nicht beschäftigen? Und dennoch denken sie darüber nach das "Erbe" ihrer Tiere nicht wegzuwerfen sondern auch damit noch zu helfen.
So kommen dann irgendwann Pakete bei mir an. Man erkennt schon an den liebevoll gepackten Sachen, wie sehr das Tier, das nicht mehr auf unserer Welt ist, geliebt wurde.
Da sind kleine Schmusedecken akkurat und sauber in das Paket gepackt worden. Ein geliebtes Spielzeug soll einem anderen Tier noch Freude bereiten. Die letzten Vorräte an Futter sollen den Tieren helfen, die keinen Menschen haben, der es liebt, zu dem es gehört.
Das sind die Situationen, die mich immer innehalten lassen, Es sind diese Pakete und Mails, die mir ans Herz gehen. Wie schwer fällt es oft, genau diese Sachen abzugeben?
Jedes Teil wird von mir genau so entgegengenommen, wie es abgegeben wurde. Respektvoll. Dankbar. Mit dem Wissen, dass ein Mensch in Trauer sich von einem Andenken getrennt hat. Wie schwer muss es in vielen Fällen fallen, diese Pakete zu packen. Da wurde das Spielzeug vielleicht noch ein letztes Mal geknuddelt, eine Schmusedecke noch einmal an die Brust gedrückt.
In einigen Paketen sind dann auch noch liebe Zeilen mit drin. Die lese ich alle. Und oft rollt das ein oder andere Tränchen die Wangen bei mir herunter.
Das sind für mich Situationen, die wohl nie zur Routine werden. Sie gehen mir jedes Mal sehr ans Herz.
Einen solchen Brief möchte ich Euch heute zeigen. Er lag einem Paket bei, in dem wir Spenden für die Notfellchen bekommen haben.

Danke, Thomas, für die Zusendung des so liebevoll gepackten Pakets. Alles, was Dich an Deine Emma erinnert hat, wird einem Tier, das keinen Thomas hat, ein Geschenk sein.
Aber, nicht immer sind es traurige Hintergründe, die Menschen veranlassen zu helfen. Manchmal ist es einfach das Gefühl, etwas tun zu wollen und zu können. Einfach, weil es einem selber gut geht, es dem eigenen Tier gut geht.
Wenn man weiß, dass es vielen anderen Tieren nicht so ergeht, wie der eigenen geliebten Fellnase. Wenn man weiß, unter welchen Bedingungen viele Tiere jeden Tag darauf hoffen dass sie gesehen werden und die oft so furchtbaren Tierheime verlassen zu können. Wenn man all das weiß, weil man nicht mit geschlossenen Augen durch das Leben geht, dann hilft man auch gerne, soweit man es kann.
Und so bekommen wir eben auch Pakete von Menschen, die einfach teilen wollen.
Und auch hier liegen das ein oder andere Mal so liebe Briefe mit dabei. So wie der von Vicky und ihrem Hund Ole, den ich euch heute ebenfalls zeigen möchte.


Wer sich so viel Mühe macht, der ist wirklich von Herzen bei der Sache. Da wird nicht eben mal so etwas weggeschickt, was man selber nicht braucht. Da macht man sich Mühe und Gedanken.
Wie schön, wenn man sogar ein Foto beilegt. Ich finde es so schön, wenn man ab und zu mal eine Geschichte hinter den Paketen erfährt. Es macht es auch für mich persönlicher und ich bin nicht nur "Lagerist". Euch kennenzulernen, zu lesen, warum ihr helft oder wie ihr zu uns gefunden habt, das ist schon schön.
Helficus ist eine Gruppe. Eine Gruppe von Menschen, die keinen Verein brauchen, keine Vereinsmeierei, Menschen die einfach nur helfen wollen. Die wissen, dass die Tiere unsere Hilfe brauchen. Ohne viel Tamtam, ohne viel Brimborium. Einfach nur helfen ohne anderen die Taschen zu füllen.
Wer dann mit dem Herzen bei der Sache ist, der ist ein Helficus. Viele von euch sind mir und unseren Projekten schon so viele Jahre treu. Helfen immer so, wie sie können.
Leider kann ich nicht immer auf alle Briefe antworten. Das würde meine Möglichkeiten weit übersteigen. Aber, glaubt mir, ich lese jede Zeile und ich freue mich sehr über jede einzelne.
Für mich ist dieser Blog das Sprachrohr. So erreiche ich alle, die sich interessieren. Mit Themen rund um den Tierschutz oder auch mit Hilfsgesuchen, wenn irgendwo Not am Mann ist.
Den Blog zu schreiben, das nimmt schon viel Zeit in Anspruch. Aber, ich weiß, dass ihr ihn lest. Dass ihr Euch dadurch informiert fühlt. Ihr seht, wo ihr mittelbar oder unmittelbar helfen könnt. Ihr wisst, dass die Projekte mit Bedacht ausgesucht werden.
Danke, dass ihr mir zur Seite steht. Danke für eure Fotos, eure lieben Zeilen, eure Spenden. Ihr macht, dass mein Tun ein Feedback bekommt und ich weiß, dass ich nicht alleine auf weiter Flur kämpfe. Ihr macht Helficus zu dem, was es ist: zu einer Gruppe, zu einem Miteinander.

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Andrea (Montag, 13 Oktober 2025 01:09)
Liebe Claudia, ohne dich und deinen unermüdlichen Einsatz
Wäre das Alles nicht möglich.
Danke von
Capone, Biggles, Marley, Stella im Herzen ❤️ und Andrea