Manchmal denke ich, ich kann das ewige Leid der Tiere nicht mehr ertragen.
Ständig Bilder von kleinem Nachwuchs von Hunden oder Katzen, die ungewollt geboren wurden und irgendwo ausgesetzt um ihr Leben kämpfen.
Die Fotos von verrotzten und verklebten Gesichtern von kleinen Kitten.
Die ausgemergelten kleinen Körper, wenn die Tiere glücklicherweise gefunden werden.
Die Bäuche aufgequollen von Würmern.
Verletzungen in die sich schon Maden eingenistet haben.
Käfige oder Zwinger in riesigen Tierheimen, die so voll sind, dass die Tiere keinen wirklichen Platz haben um sich zu bewegen. Wo die quälende Enge dazu führt, dass die Tiere sich gegenseitig bekämpfen um etwas eigene Lebenszone zu haben.
Die toten Körper derjenigen, die es nicht schaffen. Die zu alt, zu schwach, zu klein oder einfach zu defensiv waren.
Alles das prasselt jeden Tag auf einen ein. Immer wieder. Ohne Ende. Man kämpft und dennoch gibt es immer noch dieses Leid.
Nein, ich kann sie oft wirklich nicht mehr ertragen, diese Bilder.
Doch was kann man tun ausser wegschauen? Ausser zu sagen: kann man eh nichts gegen machen. Was nutzen meine paar Euros schon?
Oh, man kann viel tun. Man kann das tun, was man eben tun kann. Jeder Euro zählt und jeder Euro an die richtige Stelle gespendet hilft etas zu verändern.
Nein, ich zeige hier nicht die Bilder, die ich selber nicht mehr sehen kann und mag. Ich habe von Anfang an gesagt, dass ich das leid der Tiere nicht nutzen möchte um damit Spenden zu generieren.
Bei Helficus sollen sich die Menschen treffen, die wirklich verstanden haben. um was es geht. Die hinter dem Gedanken stehen etwas verändern zu wollen. Menschen, die nicht heute hier und morgen dort spenden, nur weil einer sich mit anderen um die schrecklichsten und herzzerreissenden Stories bekämpft. Da, wo Leid instrumentalisiert wird um Geld zu bekommen.
Bei Helficus wollen wir den Weg aufzeigen, wie man vielen Tieren helfen kann und wie man wirkungsvoll hilft. Da, wo etwas verändert wird.
Deswegen werden wir wohl nie viele Menschen werden bei Helficus. Das ist aber ok. Hauptsache es sind die Richtigen!
Was verändert aber die schrecklichen Lebenssituationen der Tiere?
Kastrationen! Bauprojekte um Tierheime zu bauen oder auszubauen. Und Aufklärung der Bevölkerung. Am besten schon die Kinder in den Schulen unterrichten. So verändert sich langsam aber stetig etwas.
Leider sind genau das die Projekte, wo keine niedlichen Haustieraugen aus dem Computer auf einen schauen und wo man eine Geschichte - möglichst ans herz gehend - drumherum basteln kann.
Nein, mit den Kastrationen werden genau die niedlichen Tierbabies verhindert. Verhindert, damit sie nicht leiden müssen. Damit sie ihr Leben nicht hinter engen Gittern fristen müssen. Damit sie nicht qualvoll eingehen. Zu sehen sind nur eher unspektakuläre und langweilige Bilder von Tiere mit einer kleinen Kastrationsnarbe.
Eine kleine Narbe, die aber so viel bedeutet und bewirkt.
Mit Bauprojekten, wo man nur langweilige Steine, Holzbalken oder ähnliches zeigen kann, damit erregt man kein Aufsehen. Blöd. Aber dennoch so wichtig. Ohne einen Platz, an dem Tiere in Würde und artgerecht leben können können Tiere nicht vor dem Tod gerettet werden. Diese Plätze fallen aber nicht vom Himmel sondern müssen geschaffen werden - durch Bauprojekte. Mit einem Gehege, einem Dach hilft man langfristig vielen vielen Tieren.
Ich werde nicht müde werden mich genau für diese unbeliebten Projekte einzusetzen und zu versuchen genau die Menschen zu finden, die weiterdenken. Die, die verstehen, dass retten alleine nicht hilft.
Glücklich bin ich über jeden, der meine Seite steht bei dem Kampf. Der dabei hilft das Geld für diese Projekte irgendwie zu generieren. Sei es durch Spenden oder durch unseren Spendenflohmarkt.
Danke an alle, die auch im Juni wieder im Spendenflohmarkt für Helficus (bei Facebook) eingekauft haben. All diese Einnahmen und zusätzlich Spenden, die ich speziell für Kastrationen bekommen habe, haben es möglich gemacht, dass wir auch in diesem Monat wieder 75 Kastrationen finanzieren können.
75 Kastrationen von den Tieren der Landbevölkerung, die unbeaufsichtigt leben, die für die ungewollten Nachkommen verantwortlich sind. Tiere von den Menschen, die schwer zu erreichen sind. Die nicht einfach zu den Kastrationsaktionen angefahren kommen können, denn sie haben kein Auto. Oft können sie nicht einmal lesen. Menschen, die überzeugt werden müssen - durch immer wieder gesuchte Gespräche. Menschen, bei denen die Tiere abgeholt und wieder hingebracht werden müssen. Menschen, die das Umdenken erst lernen müssen. Oft dank Unterstützung von Lehrern, Bürgermeistern oder Pfarrern.

Diese schwere und zeitraubende Arbeit übernimmt Equiwent. Durch seine Sozialarbeiter, die die Familien unterstützen. Durch die Tierärzte, die die Familien aufsuchen. Durch die Zusammenarbeit mit Schulen und Pfarreien.
Es ist genau diese Arbeit, die am Ende Erfolg bringt. Je mehr Tiere schnellstmöglich kastriert werden können umso weniger neue Tiere werden geboren, die am Ende auch wieder kastriert werden müssen.
Danke, dass ihr an meiner Seite steht. Danke, dass ihr ein Lichtblick seid. Danke, dass ihr mich unterstützt.

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