Wir bleiben in Spanien

Ob wir nun genug gefeiert haben? Gefeiert, dass das für uns riesige Projekt, die Bezahlung des großen Auslaufgrundstücks und Erweiterungsgeländes des Refugio Esperanza endlich abgeschlossen ist.

 

Eigentlich kann man solch eine Nachricht gar nicht genug feiern. Bedeutet sie doch für die Notfellchen so viel. Seitdem das Grundstück erworben wurde, seitdem es ausbruchsicher umgebaut wurde, seitdem haben so viele Hunde schon ein ganz anderes Leben leben können. Sie kamen meist aus der Tötungs- und Auffangstation CERECO (jetzt Zero), wo sie in engsten Verhältnissen und unter teilweise wirklich schlechten Bedingungen leben mussten. Aber, immerhin durften sie weiter leben. Wie vielen Tieren war dies in der Zeit nicht vergönnt? Wie viele haben CERECO nicht mehr lebend verlassen?

 

Dies immer wieder im Hinterkopf zu haben, sich zu fragen, was man tun kann, damit weniger Tiere getötet werden, vielleicht eines Tages die Tötung ganz aufhört, das ist es, was mich ständig beschäftigt. Wie oft durfte ich mit Martina zusammen Hunde in CERECO abholen, ihnen ein neues Leben im Refugio ermöglichen....  Und dennoch sieht man immer in die Augen derer, die zurückbleiben müssen. Für die kein Platz vorhanden ist. Für die keine Gehege da sind. Für die sich keine Adoptanten finden. Für deren Unterbringung die finanziellen Mittel nicht ausreichen.

 

Aber, nur wenn Hunde vermittelt werden, wenn sie ein gutes zu Hause finden, dann kann wieder Platz durch neue Tiere besetzt werden. Bei aller Liebe und Verzweiflung, die man spürt, wenn man Tiere nicht mitnehmen kann, man muss immer auch mit dem Kopf dabei bleiben. Daran denken, dass die Tiere, die man mitnimmt, auch eine Chance verdienen, eine gute Familie zu finden. Dass sie bis dahin versorgt werden müssen. Dass diese Versorgung jeden Tag nicht nur viel Geld sondern auch viel Kraft kostet. Dass alles auf nur so wenigen Schultern verteilt ist.

 

Und dann sehe ich Hunde wie Gloria und Gisi, wie Candy, wie Audrey, Ava, Aurora und Alexa, die seit Jahren darauf warten adoptiert zu werden. Dann frage ich mich: warum???? Warum sieht niemand diese tollen Hunde? Was ist es, das sie unsichtbar macht? Es gibt doch so viele Familien, die auch größere Hunde aus dem Tierschutz übernehmen. Wobei die "A" Hunde nicht mal groß sind. Warum will sie keiner? Sie sind so wunderbar und hätten es so sehr verdient.

 

Diese Hunde lassen einen dann zweifeln. Was macht man falsch? Was ist an diesen Tieren falsch? Warum will sie keiner? Kommt mit dem nächsten Tier wohlmöglich wieder eines, das am Ende nicht vermittelt wird? Gibt oder nimmt man ihm dadurch, dass man es mitnimmt eine Chance?

 

Ich lege Euch allen die genannten Hunde sehr an Herz. Es sind keine "bösen" Hunde. Es sind "nur" Hunde, die noch nie ein zu Hause hatten und die vielleicht nicht vom ersten Moment an "funktionieren". Doch, welches Lebewesen tut das schon? Ist nicht jede Freundschaft, jede Beziehung die man eingeht, erst einmal Arbeit? Gibt es nicht überall eine Zeit des aneinander Gewöhnens und des Lernens? Warum meinen die Menschen, dass ein  Tier wie ein Kuscheltier vom ersten Moment an unkompliziert sein sollte? Ich hatte noch nie ein solches Tier.... 

 

Ja, nun haben die Tiere, die in den letzten 5 Jahren  - oder sagen wir mal 4 Jahren, also seitdem das Grundstück sicher umzäunt ist - wenigstens Platz als Lebensraum. Platz auf dem sie rennen, toben, buddeln und spielen können. Wie viele sind schon in den Genuss gekommen. Wir haben nicht nur einem Tier etwas ermöglichst sondern ganz vielen! 

 

Danke an alle, die dies möglich gemacht haben. Und seien wir uns gewiss: die nächsten Projekte kommen!

 

Danke an alle, die sich mit mir gefreut haben, dass wir diesen riesigen Brocken abgetragen haben. Dass wir etwas möglich gemacht haben, von dem viele nicht geglaubt haben, dass wir es schaffen werden. Weil wir eben nur eine kleine Gruppe sind. Wir haben keine zigtausende Unterstützern Spender und Follower. 

 

 

 

Heute bleiben wir mit dem Blog in Spanien, rutschen aber ein Stück weiter nach Süden, nach Andalustien,  und helfen dort einer ebenfalls kleinen Tierstation. Association Protectora La Luz de Laura heißt der Ort. Dort werden ebenfalls viele Notfellchen aufgenommen.  Nicht selten die, die keiner haben wollte. Alte Tiere, kranke Tiere....

 

Auch diesen Tieren konnten wir jetzt helfen!

 

Inge war so lieb und hat wieder einmal als Vermittler gedient.

 

 

Für die Tiere, die in La Luz de Laura leben, werden täglich viele Medikamente benötigt. Medikamente, deren Kauf eine große finanzielle Belastung bedeuten.

 

Wir konnten jetzt mit vielen der Medikamente helfen! Viele, viele hunderte Euros müssen nicht aus der knappen Kasse des Vereins genommen werden und stehen daher für TA-Behandlungen  oder andere Rechnungen zur Verfügung.

 

Wir helfen überall dort wo wir können mit all dem, was wir haben oder was wir finanzieren können. So helfen wir vielen Tieren, die unsere Hilfe benötigen.

 

Danke an all diejenigen, die unsere Transparenz in Sachen Spenden und unsere Art nachhaltig zu helfen unterstützen. 

 

Gefrorene Wassertropfen bilden einen Eiszapfen
Gefrorene Wassertropfen bilden einen Eiszapfen

Kommentar schreiben

Kommentare: 0