Transporttag

Die Ereignisse überschlagen sich.

 

Klar, es herrscht Krieg in der Ukraine. Wer weiß schon, was passiert und was als nächstes passieren wird?

 

Wir alle wollen helfen. Sind geschockt von dem, was da gerade so nah von uns passiert. Wir fühlen mit den Menschen und mit den Tieren. Es lässt niemanden unberührt.

 

Gestern hatte ich Euch gezeigt, welche Sachspenden ich auf die Schnelle aus unserer Sammelstelle zur Verfügung stellen konnte, wie sie verpackt und ins Auto geladen wurden. 

 

Heute sollt ihr den nächsten Teil sehen, nämlich den Teil des Transports nach Harsewinkel, zum Sitz von Equiwent, der Hilfsorganisation vor Ort, mit der wir schon seit Jahren zusammenarbeiten und die immer großartiges leistet.

 

Mein erster Weg führte mich gestern erst mal an die Tankstelle, denn der Transporter musste ja mit Diesel gefüllt werden. Da trifft einen schon der erste Schock..... Die Benzinpreise steigen jeden Tag weiter an und das Ende der Fahnenstange ist wohl auch noch nicht erreicht.

 

Was nutzt es? Ohne Diesel fährt der Wagen nicht und ohne diesen kommen die Spenden nicht zum Sammelpunkt für den Weitertransport dahin, wo sie so dringend benötigt werden. Für die Flüchtlinge und ihre Tiere aus der Ukraine.

 

(An dieser Stelle wie immer der Hinweis, dass alle Kosten rund um Transporte von mir privat getragen werden, dafür keine Spendengelder verwendet werden.)

 

Mit vollgetanktem Wagen holte ich meine Schwester an und wir machten uns ab auf die Autobahn um die ca. 250 km nach Harsewinkel abzureißen.

 

Dort hatten wir uns bereits angekündigt und mit Sandra Raabe im Vorfeld abgesprochen, womit wir schnell helfen können und was davon benötigt wird. 

 

Nur helfen um des Helfens Willen ist nicht sinnvoll. Es sollen wir immer bedarfsorientiert die Sachspenden verteilt werden. Es soll das, was auch wirklich gebraucht wird, zu den Stellen vor Ort. Daran ändert sich auch durch einen Krieg nichts.

 

Die vielen unkoordinierten Sachspendenaufrufe, die gerade durch das Internet geistern, davon halte ich gar nichts. Da ist viel guter Willen im Spiel, doch kennen wir dies noch sehr gut aus dem letzten Jahr, als wir selber hier von der Hochwasser-Katastrophe betroffen werden. Nicht alles hilft. Manchmal ist nur der Zeitpunkt falsch. Am Ende schafft man einen Berg an "Zeugs", das irgendwie gelagert und meist auch sortiert werden muss, viele Sachen, für die es gar keinen Bedarf gibt und die im schlimmsten Fall nachher nur entsorgt werden weil sie keiner brauchen konnte.

 

Daher halte ich mich extrem zurück bei diesen ganzen Spendenaufrufen. Ich persönlich vertraue Equiwent, die schon viele Jahre vor Ort in der Grenzregion tätig sind. Die mit viel Sinn und Verstand sofort da sind, wo Hilfe benötigt wird. Die durch ihre "normalen" Projekte für alle Sachspenden die wir geben konnten, sollten diese doch nicht für die Flüchtlinge und ihre Tiere genutzt werden, eine Verwendung haben. Das ist rund! Das ist organisiert! Man ist vor Ort und weiß, was man braucht und was nicht. Wenn etwas gebraucht wird, das wir haben, dann geben wir es gerne. Ansonsten kann vor Ort fast alles gekauft werden, ohne große und teure Tarnsporte und ohne großen Zeitaufwand um in einem Wust von privaten Spenden vielleicht das zu finden, was man gerade brauchen kann. 

 

Wenn ich die Busse und LKWs voll mit Tüten und Kartons mit Sachspenden sehe, die an manchen Orten zusammengesammelt werden, dann stellen sich bei mir oft leider die Haare zu Berge, denn ich weiß, wie viel Arbeit dahinter steckt um diese Spenden zu sichten und zu sortieren. Und ich weiß leider auch, wie viel "Krempel" dabei ist, den keiner haben will oder braucht....

 

Diese Arbeit nehmen wir unseren Partner-Vereinen als Sammelstelle ab. Wir geben dorthin genau das weiter - und das sortiert und einsatzbereit - was wirklich gerade benötigt wird.

 

Ok, zurück zu unserem Transport von gestern. Als wir auf dem Equiwent Hof ankamen, wurden wir wie immer sehr lieb von Sandra Raabe empfangen. Unsere sortierten und beschrifteten Kartons wurden von Kristina, Sandra und mir ausgeladen und schon 20 Minuten später war der Wagen leer, alle stand bereit für den Weitertransport nach Rumänien bei Equiwent bereit.

 

 

Ich glaube, man erkennt auf den Fotos den doch nicht unerheblichen Umfang unserer Hilfe.

 

Unser Auto war ratzekahl leer. Das sollte ja auch so sein ;-)

 

Das liebe Angebot eines Kaffees lehnten wir dankend ab. Momentan haben weder Sandra noch wir die Zeit um gemütlich zusammen einen Kaffee zu trinken. Dafür ist die wenige Zeit gerade für andere Aufgaben zu wichtig und ohnehin viel zu knapp.

 

Weiter ging es für Kristina und mich wieder in Richtung Autobahn. Auf der Rückfahrt wurde ein Spender angefahren, der zugesagt hatte, uns wieder mit Futter- und Tierbedarf Sachspenden zu unterstützen. Es wurde Zeit und Treibstoff dadurch gespart dass beide Fahrten miteinander verbunden wurden.

 

Am Ende war es wohl geschätzt gut eine Tonne an Spenden, die wir in den Wagen laden konnten. Vielen herzlichen Dank für diese großartige Unterstützung!!!

 

Der Wagen war wieder randvoll, hing schon etwas tief 😁 und wir konnten und getrost auf den Heimweg machen, wo wir am späteren Nachmittag jeweils von unseren Tieren schon sehnsüchtig erwartet wurden.

 

 

Heute werden die Spenden von mir sortiert, damit sie in den nächsten Tagen schon wieder auf die einzelnen Stellen verteilt werden können.

 

Dafür werde ich dann im Vorfeld klären, wer gerade wo welchen Bedarf hat, doch dafür muss man eben auch erst mal wissen, was vorhanden ist.

 

Wichtig ist bei Auslandsvereinen auch im Vorfeld zu klären, wo Platz für Spenden vorhanden ist und wo so bald wie möglich ein Transport zu den Tierheimen stattfinden wird. Futter muss zu den Tieren, nur dort hilft es auch wirklich.

 

Viel Logistik, viel Abstimmungsarbeit, viel Sortierarbeit - aber das ist eben unsere Aufgabe um aus allem, was wir bekommen, das Beste zu machen. 

 

Der Abend bestand dann gestern noch daraus viele Nachrichten und auch Mails zu beantworten. Manchmal komme ich kaum nach. Ich bitte um Verzeihung, falls wirklich mal etwas durchgehen sollte. 

 

Einige Geldspenden für die schnelle Hilfe vor Ort durch unseren Partner an der ukrainischen Grenze haben wir bei Helficus auch bekommen.

 

Ich bedanke mich bei 

 

Sandra E. und Claus B.

Christian und Andrea D.

Dörte W.

 

und habe das Geld umgehend weitergeleitet, damit es so schnell wie eben möglich zur Verfügung steht.

 

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Kommentare: 1
  • #1

    Rianne (Donnerstag, 03 März 2022 08:35)

    Großartig Claudia