Flüchtlingshilfe

Besondere Situationen brauchen besondere Ideen und schnelle Umsetzung.

Heute werdet ihr ganz viele Fotos sehen, die Sachspenden für die Flüchtlinge aus der Ukraine betreffen.

Aber, momentan ist die Situation an vielen Stellen so unklar, sind die Transportmöglichkeiten so schwierig, sind oft Hilfsgüter vor Ort auch verfügbar oder zu bekommen, dass ich Euch bitten möchte, lieber Geldspenden zu tätigen als Waren zu kaufen. Bitte unterstützt nur konkrete Aufrufe nach Hilfe! Gutgemeinte Sammlungen von "irgendwelchen" Waren sind momentan eher kontraproduktiv.

Vor Ort an den Grenzen, da muss jetzt Logistik aufgebaut werden. Es müssen ebenfalls Unterkünfte geschaffen werden. Versorgung muss sichergestellt werden,. Dafür braucht es Infrastruktur und die ist seltenst mit Sachspenden zu ermöglichen.

Wenn wenig Geld zur Verfügung steht, dann muss das, was da ist bestmöglich eingesetzt erden. Die Organisationen und Teams vor Ort werden sich melden, wenn sie konkrete Hilfe benötigen. Auf diese Suchen sollte man dann reagieren. Bis dahin ist es wichtig, schnelle Hilfe vor Ort möglich zu machen indem man Geld spendet damit die Teams das besorgen, was sie dringend brauchen. Egal wo, ob in Polen, der Slowakei, Ungarn oder Rumänien, es gibt fast alles zu kaufen. Doch dafür braucht jeder Geld!

Heute möchte ich Euch aber Fotos zeigen von Sachspenden, die Sandra und Claus am Samstag auf die Schnelle zusammengetragen haben und die am Sonntag bereits mit einem Bus zusammen mit vielen anderen Spenden auf den Weg an die polnische Grenze gegangen sind.

Sandra hat ihren Arbeitsplatz in einem Supermarkt genutzt um dort ihren Chef um Spenden zu bitten und Kunden um Spenden in Form von Babynahrung oder Milchpulver zu motivieren. 

Wie bereits erwähnt, brachte Claus die Spenden direkt am Sonntag zum Transport, der durch eine Bekannte von Sandra organisiert worden war.

Vielen Dank, Sandra und Claus, für die tolle Idee und die wieder einmal umgehende Hilfe, die ihr geleistet habt. Ihr seid immer für da, wenn Not herrscht.

Gestern war auch in der Helficus Sammelstelle viel los.

Zwar sammeln wir aktuell nicht speziell Spenden für die Flüchtlinge aus der Ukraine, doch befinden sich immer auch Spenden im Lager, die jetzt dringend benötigt werden. Das ist dank Euch und Eurer imm so wunderbaren Unterstützung möglich.

So konnte ich gestern - nach vorheriger Absprache und bereits vereinbartem Spendentransport - gestern meinen Wagen vollladen damit die Spenden heute zu Equiwent gebracht werden. Ca. 250 km Wegstrecke in Richtung Warendorf liegen vor uns. Das ganze später dann zurück - mit noch einem kleinen Umweg ;-)

Viele Spenden hätte die Sammelstelle hervorbringen können, doch ich wollte mich auf genau die Dinge konzentrieren, die jetzt auch wirklich sinnvoll sind. Alles andere wäre mehr Belastung als Hilfe!

Tierfutter zum Beispiel ist so schwer, dass ein Transport damit schnell voll ist. Zudem kann man es meist vor Ort gut kaufen. Da macht dann ein Transport keinen Sinn. Die wenigen Tonnen, die geschickt werden können sollten bestmöglich ausgenutzt werden.

Das große Sortieren und zusammenstelle fing also an. Zeitweise hatte ich Hilfe von Andrea D., Christian D. und Bernd F.

Nun möchte ich Euch die Spenden zeigen, die gestern gepackt und verladen wurden um eine erste Hilfe für die Menschen und Tiere an der Grenze möglich zu machen.

Es ist mir natürlich nicht gelungen, von jedem Teil ein Foto zu machen. Dafür war gestern zu viel zu tun und wenn mehrere Menschen gleichzeitig arbeiten, geht das auch nicht. Die schnelle Hilfe stand im Vordergrund.

Alle Spenden wurden möglichst nach Art/Einsatzzweck sortiert, in Kartons gepackt und diese wurden in Deutsch und Englisch beschriftet, so daß die Helfer vor Ort sofort den Inhalt kennen und nicht noch langwierig sortieren oder suchen müssen. Dafür haben sie keine Zeit! Was verfügbar ist, muss schnell gefunden werden und einsatzbereit sein. Alles andere ist keine wirkliche Hilfe.

Mit und mit wurde der Wagen voller und am Ende sah das Ergebnis so aus:

Wie erwähnt soll schnell und für die ersten wichtigen Bedürfnisse geholfen werden. Es wäre einfach gewesen, den Wagen noch weiter zu füllen, doch das, was wir schicken, soll eine benötigte Hilfe sein. Nichts anderes.

Alle Spenden sind auch, sofern sie jetzt nicht für die Flüchtlinge verbraucht werden, zu einem späteren Zeitpunkt für die Bevölkerung in Rumänien oder der Ukraine nutzbar.

Markus Raabe und sein Team haben beschlossen, dass die Ukraine auch nach einem hoffentlich baldigen Kriegsende weiter von Equiwent versorgt wird. Die Tierklinik in Suceava ist nah der ukrainischen Grenze und so ist es ein Leichtes, auch über die Grenze hinweg zu helfen.

Da momentan aber die Lage sehr unübersichtlich ist und der Transport von Hilfsgütern immer schwieriger wird, zudem die Lagermöglichkeiten für nicht benötigte Spenden nicht vorhanden sind, bittet Equiwent (und auch andere Hilfsorganisationen) erst einmal KEINE Sachspenden zu schicken sondern nur auf konkrete Bedarfe, die veröffentlich werden, zu reagieren. Ansonsten schick bitte bitte Geld!

Ich werde mich nun heute zusammen mit meiner Schwester Kristina auf den Weg nach Warendorf machen. Auf dem Rückweg können wir noch Futterspenden abholen, die dann dem Tierschutz wieder zu Gute kommen.

Ein ereignis- und arbeitsreicher Tag liegt hinter und vor uns.

Ich werde wie immer über die Ergebnisse berichten und danke Euch für Eure Unterstützung für alle unsere Projekte.