Elise hatte wieder Arbeit

Ihr alle kennt sie schon: Elise, die alte Pyrenäen-Berghündin, die den Pförtner-Job im Refugio Esperanza übernommen hat.

 

Elise sollte eigentlich einmal eine Familie finden, doch niemand hat die sanfte und so ruhige und bescheidene Hundedame jemals haben wollen.

 

So blieb sie im Refugio Esperanza und hat - wegen ihres Geheges am Eingang, den Job der Pförtnerin übernommen.

 

Sie schaut, wer sich denn so dem Grundstück nähert und empfängt mit Vorliebe die Paketboten, die auch unsere Spendenpakete bringen.

 

Monatlich kommen die Paketboten und bringen mindestens einmal Pakete von Alsa Hundewelt, in denen sich das leckere getreidefreie Futter befindet. Aber, nicht nur das ist drin, sondern immer auch ein Beutelchen mit Leckerchen. Das ist Elises Lohn!

 

Gestern war es wieder so weit und Elise nahm das nächste Futterpaket an.

 

Kontrolle auch der weiteren angekommenen Sachen ist wichtig. Das ist eben der Job bei der Wareneingangskontrolle!

 

Doch ich glaube, Elise war definitiv mehr am Paket als an der Tüte interessiert. Im Paket sind die leckeren Sachen! Mensch, Martina, mach doch das Paket auf damit ich meinen Lohn bekomme!

 

Doch Martina war gestern erst einmal mit anderen Dingen beschäftigt. Elise musste sich gedulden.

 

Wer denkt, eine solche Tierstation wäre nur mit etwas Futter für die Tiere zu betrieben, der irrt gewaltig!

 

Erst einmal braucht es Platz für die Tiere! Ohne Platz kann man keine Tiere aufnehmen. Dann braucht es Gehege, die gebaut werden müssen und zwar so, dass die Tiere dort sicher und ohne Verletzungsgefahr leben können. Die Tiere brauchen Näpfe, Hütten, und Schatten bzw. Schutz vor Regen oder Schnee.

 

Damit sind wir mal beim "Fundament" einer solchen Tierstation wie dem Refugio Esperanza, das von Martina und Lambert Hagen betrieben wird.

 

In 2017 konnte ein Erweiterungsgrundstück gekauft werden, für das wir von helficus bis heute die Abtragung des Kredits sicherstellen. Dieses Grundstück war wichtig, da der ehemalige Garten der Hagens zu klein war und damit auch die Bebauung auf rechtlich wackeligen beinen stand. Zudem brauchten die Tiere mehr Platt, es brauchte Auslaufflächen für die Hunde und weiteren Platz um all die benötigten Materialien zu lagern.

 

Was braucht man nicht täglich alles, um eine solche Anlage zu betreiben! Nein, es sind eben nicht nur die Dinge, die die Tiere direkt brauchen, es sind eben auch Baumaterialien, Gartengeräte, Maschinen, Waschmaschinen und Trockner, ein Futterlager, das sicher vor Nagern ist und und und...

 

Monatlich fallen dann neben dem Futter eben auch viele weitere Kosten an, an die man als Außenstehender vielleicht gar nicht denkt. Es braucht nicht nur Futter und Medizin, Tierärzte und Transporte sondern eben auch massenhaft Putzmittel, Waschmittel, Desinfektionsmittel, es braucht Kratzbäume für die Katzen, Katzensand, Transportboxen für die Tiere, Stroh und Einstreu für die Gehege und Hundehütten, Decken, große Papierrollen, Gartengeräte wie Schubkarren, Rechen und Schaufeln, Schläuche und immer jede Menge Wasser....

 

In einer so trockenen Region wie sie es in Crevillente, südlich von Alicante in Spanien ist, ist Wasser ein knappes Gut und damit teuer! Ja, es sind dort auch viele riesige Gewächshäuser angesiedelt, in denen Obst und Gemüse für Europa produziert wird, doch diese nehmen Unmengen von dem wenigen Wasser weg, was überall so dringend benötigt wird. 

 

Kein Wunder also, dass neben den Strom- und Energiekosten auch die Wasserkosten einen großen Pisten bei den monatlichen Ausgaben darstellen.

 

Martina hat gestern wieder die Rechnungen für das Wasser, das im letzten Quartal verbraucht wurde, bekommen. Bei den Summen, da kann es einem schon mal schwindelig werden. Die Rechnungen müssen bezahlt werden, da fragt keiner wovon! 

 

 

Die beiden Rechnungen machen eben mal schlappe 850 € aus! 

 

Eine solche Tierstation bekommt aber keine öffentliche Unterstützung. Sie muss komplett privat oder durch Spenden finanziert werden.

 

Wen wundert es also, dass Martina, als sie die Rechnungen in den Händen hielt, erst einmal wieder einen Schock bekommen hat.

 

Wer sich das leben als Tierschützer mit eigener Tierstation also romantisch vorstellt, der sollte sich erst einmal auch mit diesen Dingen beschäftigen. 

 

Am Ende des Tages seid ihr nämlich immer alleine mit der Arbeit und den Kosten.

 

Thor aus dem Refugio Esperanza
Thor aus dem Refugio Esperanza

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Kommentare: 2
  • #1

    gnagnie (WHForum) (Freitag, 07 Januar 2022 11:05)

    @Claudia es sind 850,-€ !
    Mein Zehnt ging gestern per PayPal an Martina ‹3 ‹3 LG Walter

  • #2

    Claudia (Freitag, 07 Januar 2022 14:21)

    Walter, Du bemerkst zum Glück aber auch jeden Tippfehler.

    Danke, ist korrigiert.