Und noch 10

Ich gestehe, ich hätte heute morgen fast einen fatalen Fehler gemacht.

 

Huch, was wäre da wohl alles passiert?

 

Dabei wollte ich doch nur ankündigen, dass 10 weitere Tiere kastriert werden können, dank einer Spende von Ute, Günter, Anton und Jasmin....

 

Spontan fiel mir bei der Zahl 10 der Kinderreim der "10 kleinen Negerlein" ein. Aber, den darf man heute ja nicht mehr so nennen!!!! Keine Ahnung, wie der jetzt heißt. Ich komme mit den ganzen Umbenennungen ehrlich gesagt nicht mehr mit.

 

Zum Glück fiel mir aber noch rechtzeitig auf, dass ich das so nicht schreiben darf. Der Shitstorm wäre wohl vorprogrammiert.

 

Daher gibt es die relativ langweilige Ankündigung von "Und noch 10", die aber hoffentlich politisch, gendermässig und was auch immer korrekt ist.

 

 

 

Ute und Günter hatten es gestern in den Kommentaren angekündigt, dass ihre Nichte Jasmin 100,-- € für den Tierschutz gespendet hat. Dazu kam dann noch Geld von Ute und Günter selber und Blauauge Anton gab auch noch was aus seinem Spardöschen dazu - und schon waren die 10 Kastrationen über die Tierhilfe Hoffnung eV zusammen.

 

Klar, dass ich die Spende sofort weitergeleitet habe. 

 

 

Jubel, das sind weitere 10 Tiere, Hunde oder Katzen, die kastriert werden können. Das sind weitere zig Tierbabies, denen Leid erspart bleibt. Das sind zig Tierkinder, die nicht sterben oder in überfüllten Tierheimen landen. Das sind zig Tiere weniger, um die sich der Tierschutz kümmern muss. Das sind zig Tiere weniger, die am Ende auch kastriert werden sollten....

 

Wenn man sich das mal ausrechnet, was das für ein Geld ist, das durch eine Kastration eingespart wird. Vom Leid der Tiere, das verhindert wird, gar nicht zu sprechen. Das eingesparte Geld steht irgendwann hoffentlich mal zur Verfügung um richtige Tierheime zu bauen. Um Orte, an denen Tiere nicht nur gesammelt und verwahrt werden sondern an denen ein vernünftiges Leben möglich ist, geschaffen werden können.

 

Schon heute sind die Tierschutzvereine damit beschäftigt aus den oft riesigen Tierheimen gerade in Rumänien oder auch in Süd-Europa mit und mit gute Orte zu erschaffen. Den Tieren zumindest ein wenig von dem möglich zu machen, was sie brauchen. Ruhezonen, Schutz vor Wind und Wetter, Futtertröge, Wassergefäße, ausreichend große Gehege, Hygiene....

 

Doch bisher bleibt für solche Veränderungen meist nur sehr, sehr wenig Geld übrig. Denn das Geld, das reinkommt, das wird schon alleine für Futter, Personal und Tierärzte bzw. Medizin gebraucht. 

 

Bauprojekte sind nicht gerade beliebt bei den Spendern. Wird für Kies, Baumaterial oder Grundstücke Geld gesammelt, dann beteiligen sich leider nur sehr wenige Spender daran. Dabei sind diese oft so unspektakulären Dinge so wichtig für die Tiere.

 

Es reicht nicht, sie von den Straßen zu holen, sie in ein Tierheim zu bringen. Dort beginnt doch oft nur ein Leidensweg, wenn es keine vernünftigen Unterbringungsmöglichkeiten gibt. Heute braucht man sich oft noch nicht zu freuen, wenn ein Tier von der Straße "gerettet" wurde. Lebenslang im Dreck gefangen hinter Gittern - das ist auch nicht besser - oder oft sogar schlechter!

 

Ich hoffe, dass auch hier einmal ein Umdenken stattfindet. Dass die Menschen erkennen, wie wichtig gute Tierheime sind. Wie wichtig sie für die Tiere sind, die dort oft jahrelang leben - weil sie übersehen werden oder warum auch immer. Diese Tiere haben ein Leben in einer würdigen Umgebung verdient!

 

Doch selbst bei den Kastrationen, der Verhinderung von neuem Tierelend, tun wir uns im Tierschutz immer noch schwer, die nötigen Gelder für die Eingriffe zu bekommen. Lieber wollen die Spender wohl kleine süße Tierbabies sehen - das Sterben, die Qualen dieser kleinen Tierbabies, die sehen sie ja nur in den seltensten Fällen.

 

Ja, und Fotos von Tierbabies, die bringen oft auch Geld. Oder die von verletzten oder abgemagerten Tieren. Traurig, dass Leid die Taschen öffnet, Vernunft aber nicht.

 

Ich werde auch weiterhin meinen Weg beibehalten, keine Tiere die leiden zu zeigen! Ja, ich mag damit blöd sein. Man mag mir vorwerfen damit weniger Geld für die Tiere zu bekommen. Aber, DAS ist meine Entscheidung. 

 

Wer Leid sehen muss um Geld zu geben, der handelt spontan und situativ. Wir wollen aber etwas langfristig verändern. Wir wollen, dass Tieren in erster Linie geholfen wird - immer! Was ist das für eine Tierliebe ein leidendes Tier zu zeigen und zu sagen: wenn ihr spendet, dann wird im geholfen?

 

Nein, wir möchten helfen - oder Leid verhindern. Ich möchte Leid nicht ausnutzen. Mir tut es selber zu weh solche Bilder zu sehen. Ich versuche immer alles im Vorfeld um es möglichst zu vermeiden. Mit Weitsicht und nicht spontan.

 

Und deswegen packen wir bei Helficus gerade die Projekte an, die unbeliebt sind. Wir bezahlen Kastrationen, ermöglichen den Kauf von Grundstücken, bezahlen Baumaterialien. Für eine bessere Zukunft für die Tiere.

 

Meine Motte - aus dem Refugio Esperanza in Spanien
Meine Motte - aus dem Refugio Esperanza in Spanien

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