Zukunftsinvestition

Wie oft hört man die Frage: "Ich weiß gerade gar nicht, wo ich mein Geld anlegen soll. Nichts bringt etwas. Die Zinsen sind im Keller, alles ist unsicher...."

 

Ja, zu investieren ist immer ein Risiko, doch es gibt auch gute Einsatzmöglichkeiten für Geld, die Zinsen in Form von Verbesserungen bringen.

 

So, wie ich ein Fan von Mikrokrediten bin - Menschen in armen Ländern kleine Kredite geben, dank derer sie sich ein eigenständiges, unabhängiges Leben ermöglichen können. Oft sind es Frauen, die ansonsten nie die Möglichkeit hätten, aus dem Schatten ihrer Männer hervorzutreten. Die nie Geld haben oder bekommen würden. Die dank des Geldes aber Material, ein paar Tiere oder eine einfache Maschine kaufen können und dadurch Waren produzieren können, die dann durch ihren Verkauf die Familie finanzieren. Hilfe zur Selbsthilfe. Besser als jede Form von Almosen oder teilweise gut gemeinten Spenden, die aber völlig fehl am Platz sind, weil die Bedingungen dort, wo sie ankommen, völlig andere sind, als sie der Spender kennt und vermutet. 

 

Wer für sich selber sorgen kann, der hat auch Stolz. Der ist nicht bedingungslos ausgeliefert. Der hat eine Zukunft. Die allermeisten der Mikrokredite werden auch zurückgezahlt! DAS ist mal eine sinnvolle Hilfe, finde ich.

 

Ebenso sinnvoll ist es, für Menschen und auch für Tiere die Lebensbedingungen in ihren Heimatländern so zu verbessern, dass sie in ihrem Land, in ihrer Kultur, in ihren Familien, in ihrer gewohnten Umgebung würdevoll leben können. Nur dann hat man große Hilfe geleistet. Wegschauen und vielleicht einzelne aus dem Elend herausholen, das ist nur eine Minimallösung. Sie bringt einem etwas, aber der Masse nichts.

 

Das ist der Gedanke hinter meiner Hilfe. Wenn bei Helficus Geld ausgegeben wird, dann meist für Zukunftsinvestitionen. Für Bauten, für Anschaffungen vor Ort, für Hilfe zur Selbsthilfe, und bei den Tieren eben auch in hohem Maße für Kastrationen.

 

Ohne eine Eindämmung des Elends werden wir es nie schaffen, den Tieren ein gutes Leben in ihren Heimatländern zu ermöglichen. Wenn eine unüberschaubar große Menge an Tiere täglich versorgt werden muss, wo soll dann noch das Geld herkommen um die Gehege, das Tierheim, die Bedingungen zu verbessern? Es ist ein Kampf gegen Windmühlen.

 

So sehr ich mich für JEDES Tier freue, das es geschafft hat nach Deutschland oder in eine gute Familie zu kommen, so sehr ich immer appelliere den Tieren aus den Tierheimen ein zu Hause zu geben, so selten gebe ich privat Geld dafür, die Kosten für diese einzelne Rettung zu bezahlen. Dafür finden sich eigentlich immer viele Spender. Nur, für die hunderte oder tausende Tiere, die zurückbleiben, die in teilweise schlimmsten Zuständen oft jahrelang leben müssen, für die findet sich keiner um deren Situation zu verändern.

 

Als Beispiel nenne ich nur mal unser Projekt, das große Erweiterungsgrundstück des Refugio Esperanza in Spanien.....  Für 4,-- € kann man den Tieren einen Quadratmeter Lebensraum schenken.  Seit 2017 sammeln wir hier bei Helficus dafür Spenden. Etwa 40.000,-- € gilt es zu finanzieren. Stand heute sind noch immer 18.324,33 € vom Kredit offen....   Spenden kommen so gut wie gar nicht. Ich verkaufe selbstgemachte Marmelade und was auch immer, damit Geld für die Bezahlung des Kredites reinkommt.

 

Warum spendet niemand etwas?????  Was sind bitte 4,-- €, die man ab und zu mal geben könnte?

 

Nun, das Grundstück ist gekauft. Die Hunde laufen dort frei herum, haben endlich Auslauf. Müssen nicht den ganzen Tag, die ganze Woche, den ganzen Monat, das ganze Jahr, das ganze Leben in einem mehr oder weniger kleinen Gehege leben. Sie haben endlich Lebensqualität. Dürfen rennen, springen, schnuppern, speilen. Hund sein... Und ein paar zusätzliche Gehege sind auch entstanden.

 

Ist doch alles prima, denkt sich der geneigte Betrachter.....  Schon, nur, dass genau dieses Grundstück noch bezahlt werden muss, dass der Kredit läuft.... daran denkt keiner. Woher soll bitte das Geld kommen? Alle erfreuen sich an den Verbesserungen - aber daran denken, dass diese finanziert werden müssen - das tut keiner....

 

Wir Martina die 18.324,33 € noch bezahlen soll? 🤷🏻‍♀️🤷🏻‍♀️🤷🏻‍♀️

 

Wer Martina und den Hunden helfen möchte:  Paypal:  kontakt@helficus.de

 

 

 

Ähnlich ist es bei den Kastrationen. Ist es nicht viel schöner, irgendwie daran beteiligt zu sein, dass ein Tier gerettet wird (bspw. durch Ausreise), als irgendwo bei einem Bauern in Rumänien eines kastrieren zu lassen?

 

Nur, dass dieses Tier unkastriert wohl zweilmal im Jahr Junge zur Welt bringt, was mal eben schnell 10 oder mehr neue Tiere bedeutet, die irgendwie versorgt werden müssen.... wer denkt daran? Wo sollen die Tiere denn hin?

 

Stehen dann wieder Tötungen an, schreien alle auf! NEIN! Das darf nicht sein! (Stimmt!) Rettet die Tiere (Ja, aber wohin mit ihnen?) Wer sorgt dafür dass es Platz gibt, wo sie leben können. Wer sorgt für die Impfungen die sich brauchen, den Parasitenschutz, die Hütten, die Operationen, das Futter? Da wird es ganz schnell wieder still.... darum sollen sich doch die Tierschützer kümmern, Dafür sind sie doch da!  WIR haben durch lautes Schreien ein Tier gerettet, wir sind dadurch Retter und Helden. Was dann passiert ist doch nicht mehr unsere Aufgabe...

 

Mich macht das oft fassungslos. Wie kann man denn bitte nur so kurz denken? Nun, die wenigsten der Rufer waren jemals in einem solchen überfüllten Tierheim - was eigentlich eine Tierverwahranstalt ist.  Selbst manches schöne deutsche Tierheime halten sie noch für einen traurigen Ort....  

 

Nun, ich möchte, dass sich mit und mit etwas ändert. Dass eine überschaubarere Anzahl an ungewollten Tieren geboren wird. Eine Anzahl, die händelbar ist. Eine Anzahl, denen man ein lebenswertes Leben bescheren kann- auch in einem Tierheim- weil dieses würdevolle Unterbringung ermöglicht. Und ja, manch einem Tier geht es in dem ein oder anderen deutschen Tierheim besser als in vielen Familien...

 

Weil wir das aber alles nur schaffen wenn es weniger Tiere gibt - darum müssen wir ganz unten bei der Tierschutzpflanze ansetzen. An der Wurzel. Und das sind Kastrationen.

 

Heute habe ich wieder ein kleines Wurzelfädchen dazu beitragen können. Dank Euch, dank der Helficusse, dank Evi und des Spendenflohmarkts. Heute konnte ich weitere 22 Kastrationen in Rumänien finanzieren. 

 

 

Über Equiwent eV - Schmiede ohne Grenzen - kann für nur 17,-- € ein Tier kastriert werden. Man ist in Ost-Rumänien tätig, fährt durch die Dörfer, über Land, dort wo die ärmsten Menschen leben. Derem Tiere werden kostenlos kastriert. Damit sie nicht weiter unaufhörlich weiteren Nachwuchs zur Welt bringen. Nachwuchs, den die Menschen nicht versorgen können.

 

Equiwent eV ist ein Verein, der meine Art zu helfen ebenfalls umsetzt. Hilfe vor Ort. Und das für Menschen und Tiere. 

 

In einer eigenen Tierklinik stehen jeden Tag zwei Tierärzteteams in den Operationssälen und kastrieren Hunde und Katzen. Dieser Einsatz wird sich auf Dauer bemerkbar machen!

 

Ich bin so dankbar und glücklich, dass wir alle gemeinsam in diesem Jahr 2020, das so viel Veränderung negativer Art mit sich gebracht hat, neben vielen anderen Hilfen bisher 626 Kastrationen finanzieren konnten und damit 626 Mal in eine bessere Zukunft investiert haben. Ich glaube fest daran, dass sich diese Investition eines Tages sehr lohnen wird. Eines Tages werden auch in Rumänien die Tierheime leerer werden. Ebenso wie in so vielen anderen Ländern, in denen noch Missstände herrschen. Aber überall kann man nicht gleichzeitig helfen. Wichtig ist, dass mit dem wenigen Geld, das wir geben können, der größtmögliche Erfolg für die größtmögliche Anzahl an Tieren geschaffen wird. Eine Kastration ist ein Erfolg für zig Lebewesen, die nicht geboren werden um zu leiden.

 

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Kommentare: 3
  • #1

    gnagnie (WH-Forum) (Montag, 12 Oktober 2020 18:03)

    Per PP kommen 30qm Auslauffläche lg Walter

  • #2

    Claudia (Mittwoch, 14 Oktober 2020 16:05)

    Danke Walter!

    Wir beide haben damals so oft am Zaun im Refugio gestanden, rüber auf das brachliegenden Grundstück geschaut, und "gesponnen", was nur alles möglich wäre, wenn es zum Refugio gehören würde. Zwar hat es mit dem 6er im Lotto (noch) nicht geklappt, aber trotzdem wurde das Grundstück Wirklichkeit.

    Danke, dass Du zu den wenigen Menschen gehörst, die den Wert für die Tiere erkennen und denen dieser auch 4,-- €/Quadratmeter wert ist.

  • #3

    Claudia (Dienstag, 20 Oktober 2020 12:13)

    Zusätzlich zu Walters Spende sind für die Bezahlung des Grundstücks folgende Spenden bei Helficus eingegangen:

    12,-- € Margit K.
    50,-- € Norbert St.


    Vielen herzlichen Dank für die schuldenfreien Quadratmeter, die ab sofort den Tierschutztieren im Refugio Esperanza gehören.