Streichelzone

Dienstag - und endlich schien noch einmal die Sonne so richtig.

Ach, was tut das gut - auch wenn hier an der Costa Blanca dieser Satz Jammern auf hohem Niveau ist ;-)

Trotzdem genoss ich es gestern, dass nach einem kühlen Morgen die Sonne hervor kam und die Luft schnell erwärmte.

Auch die Hunde genießen die warmen Sonnenstrahlen.

Als ich im Gehege von Adonis, Belinda und Frutti arbeitete, wollten diese nicht mehr länger auf ihre Aufmerksamkeit, die sie normalerweise immer am Ende der Arbeiten bekommen, warten.

"Grinsemann" Adonis freute sich ebenso wie seine beiden Mitbewohner über ausgiebiges Kopfkraulen. 

Der Grinsemann hat diesen Namen, weil er "lächeln" kann. Er zeigt dann seine Zähne, was vielfach fehlgedeutet wird. Es ist keine Aggression sondern er ist vielleicht eher etwas unsicher oder er freut sich eben. 

Als Mensch ist man mit nur zwei Hände, von denen eine auch noch die Kamera hält, schnell überfordert, wenn drei Hunde gleichzeitig gestreichelt werden wollen. Trotzdem kommt jeder zu seiner Portion Liebe.

"Los nicht aufhören! Bitte hier auch noch kraulen!"

Diese drei Hunde kenne ich so lange wie ich ins Refugio Esperanza komme. Adonis und Frutti sollen nicht mehr vermittelt werden und für Belinda, die durch einen Unfall einen gebrochenen Rücken hatte und dadurch inkontinent ist, stehen die Chance auf "fast aussichtlos"

Weil Belinda immer schon einmal ein Tröpfchen Pipi oder etwas Kot verliert, sind die Betonflächen in diesem Gehege mit Spänen ausgestreut.

Wie sehr würde ich mich für diesen lieben, anspruchslosen Hund freuen, wenn sich ein Mensch finden würde, der die größte Zeit seines Tages draußen verbringt. Wo Belinda mit dabei sein kann und wo ein "Kleckschen" nicht schlimm ist.

Ein Pferdehof, ein Bauernhof, eine Gärtnerei, eine Baumschule..... Ein Platz, wo sie laufen kann, einen trockenen, warmen Schlafplatz hat und wo sich Menschen immer wieder einmal ihr zuwenden. Belinda ist so dankbar für jede Art von Aufmerksamkeit. Wenn sie auf dem Schoß sitzen darf ist es für sie etwas ganz großes! Natürlich könnte sie innen auch eine Windel tragen.

Nur, seit so vielen Jahren wartet die kleine Maus nun schon auf ihr Glück. Das Schnäuzchen wird immer grauer und viel Zeit wird ihr wohl nicht mehr bleiben, ihren eigenen Menschen zu finden.

Gibt es denn wirklich keinen Platz, wo sie die viele Liebe, die sie zu geben hat, loswerden kann? Einen Menschen, der mit ihr mit dem Bällchen spielt und ihr ein Quietsche-Spielzeug schenkt?

Ach, Belinda-Mäuschen.  :´-(

Nebenan im Gehege sieht es dagegen anders aus!

"Schnute" Lexis und die wuschelige Sula haben eine Familie gefunden! Und, man kann es kaum glauben, auch die dritte im Bunde, Roberta, darf beim nächsten Transport mitfahren und wartet dann in einer Pflegefamilie darauf gefunden zu werden! 

Ob Lexis schon etwas ahnt und noch ganz viel spanische Sonne aufsaugen will?

Auch hier wurde ich schon freudig erwartet und musste bereits durch die Gitter hindurch die ersten Streichler verteilen.

Wer meint, dass wir durch den Auszug von Buddy keinen Schmusehund mehr hätten, der irrt gewaltig! Es sind noch so viel so anhängliche und verschmuste Hunde da, die teilweise aber trotzdem übersehen werden.

Einer dieser Hunde ist Boston, der seinen Platz auf der Hütte sucht, damit er möglichst nahe zum Menschen kommt.

Wer einmal in seine Augen geschaut hat, der erkennt sofort den Schatz in ihm. Trotzdem wartet Boston schon seit Monaten und war auch vorher schon längere Zeit bei CERECO,

Fotos scheinen seinen Charme nicht richtig zu übertragen. Sein weiches Fell kann man durch den Bildschirm natürlich auch nicht spüren.

Auch mit Boston war gestern wieder ausgiebiges Kuscheln angesagt. 

Komm, Boston, wir zeigen der Welt mal, was Du für ein Schmuser bist!

Wie soll man da noch halbwegs vernünftige Fotos machen :-)))  Egal, geht ja nun auch wirklich nicht um mich *lach* 

Schade, dass Bostons bernsteinfarbene Augen auf den Fotos nicht so zu erkennen sind. Sie strahlen so viel Wärme aus.

Zum Schluß möchte ich Euch noch etwas zeigen, was ich gestern entdeckt habe. Durch den häufigen leichten Regen ist der Boden stellenweise etwas weich. Und dort habe ich die Pfotenabdrücke von Buddy entdeckt, die er beim Verlassen seines Geheges auf dem Weg in sein neues Leben hinterlassen hat!