Was für ein Sonntag

Der gestrige Sonntag hätte gemischter kaum sein können.

 

Ich flitzte morgens wie immer rüber ins Refugio Esperanza und an ihrem freien Tag konnten Martina und ich endlich mal wieder eine Tasse Kaffee zusammen trinken und wenigstens ein paar Worte wechseln. Ansonsten bleibt uns ja nur die Kommunikation per WhatsApp.

 

Ach, ist das schön auch mal wieder ein paar Sätze reden zu können. Während der Woche bin ich ja 24 Stunden nur von Hunden umgeben. Mein Spanisch ist leider nicht gut genug um mich halbwegs mit Nachbarn zu unterhalten. Das beschränkt sich eher auf ein paar grammatikalisch fürchterliche Sätze...  

 

Nachdem wir also unsere Tasse Kaffee genossen hatten und dabei ein wenig quatschen konnten, hieß es aber auch schon wieder raus zu gehen um die Gehege zu reinigen. Die Hunde warteten schon sehnsüchtig auf ihren Zimmerservice. 

Patito
Patito

Es herrschte ohnehin etwas Aufregung unter den Hunden, denn in der Nähe hatte es ein Feuer gegeben. Ich sah die Rauchsäule schon von weitem auf der Fahrt ins Refugio.

In einer Fabrikhalle brannte es und die Feuerwehr war mit einigen Fahrzeugen im Einsatz.

Klar, dass die Hunde den Geruch des Feuers - das nicht so weit entfernt war - sofort witterten.

 

Die Aufregung legte sich aber schnell und die Arbeit lief ihren gewohnten Lauf. In der Nacht hatte es geregnet, alles war wieder nass.

 

Gegen 10.30 Uhr fing es wieder an zu regnen. Ein leichter, aber doch ungemütlicher Regen. Die Hälfte der Gehege war gerade sauber. Da hieß es Zähne zusammenbeißen und weiterarbeiten.

 

Martina war in der Schleuse beschäftigt, reinigte den Boden mit dem Hochdruckreiniger und flitzte zwischendurch immer wieder zur Wäsche, die ja auch in hohem Maße anfällt.

 

Es hatte sich Besuch angesagt und bis dahin sollten die Gehege natürlich sauber sein. Sauber.....äh soweit dies bei Regen und dem dadurch entstehenden Matsch möglich war. Würden die Leute bei dem Wetter überhaupt kommen?

 

Im Gehege von Bruno, Uko und Maddie
Im Gehege von Bruno, Uko und Maddie

Rechtzeitig wurde ich mit der Arbeit fertig. Ich war sehr dankbar, dass ich mir mit Martinas Fön wenigstens die nassen Haare trocknen konnte. 

 

Der Besuch kam! Wahre Tierfreunde, die der Regen nicht viel anhaben konnte. Sie hatten sich auf den Besuch gefreut und entsprechend gekleidet. Zum Glück!

 

Ich war mehr als glücklich als es hieß, man schaue nach einem größeren Hund! Gerade diese haben es in der Vermittlung doch immer besonders schwer. Viele Menschen haben Bedenken einen großen Hund nur per Beschreibung im Internet zu adoptieren und Pflegestellen für große Hunde sind leider auch mehr als rar.

 

Im Regen liefen wir die Gehegereihen ab und das Paar blieb mit seinem Blick an unserem großen Schatz Buddy hängen. Ja, er ist auch ein wunderschöner Hund. Und so lieb! Nur leider halt auch seit drei Jahren ohne Familie. Ob sich Buddy mit dem eigenen kleinen Hund vertragen würde? Das Paar hatte vorher auch einen riesigen Hund, doch der war leider gestorben.

 

Wir holten Buddy aus seinem Gehege und auf dem neuen Grundstück konnten sich die Hunde sicher kennenlernen. So toll! Platz für die Tiere und die Menschen, die die Tiere beobachten können, wie sie miteinander umgehen.

Wie wir es erwartet hatten, war Buddy zwar kurz an dem fremden Vierbeiner interessiert, da der aber eher wenig Interesse an ihm zeigte, konzentrierte er sich auch schnell  auf die Menschen.

 

Buddy ist so cool, so souverän und auch diesmal gewann er die Herzen der Menschen im Sturm. 

 

Martina und ich konnten es kaum glauben, als es hieß, dass Buddy ein neues zu Hause bekommen sollte. 

 

Um wirklich sicher zu gehen, dass alles gut klappt, darf Buddy nun erst einmal eine Woche "probewohnen". 

Ich glaube, Buddy hat die richtigen Menschen gefunden. Sie waren gleich so verliebt in ihn. 

 

Soll für unseren großen und so besonderen Schatz nun die lange Wartezeit endlich ein Ende gefunden haben? Hat nun auch er endlich sein Glück gefunden?

 

Der Abschied von Buddy fiel nach der langen Zeit, die er im Refugio war, natürlich schwer.

Dieser Hund hat so viel Liebe zu geben und machte immer ordentlich Gebrauch davon.

 

Wer kann es da verdenken, dass einige Tränchen flossen...  Dennoch ist es ein großer Glückstag für unseren Buddy-Schatz und das ist am Ende wichtiger als jeder Abschiedsschmerz.

 

Es wird komisch werden heute in sein Gehege zu kommen und er klebt nicht an mir. Aber, Buddy, Dein Glück, das ist das, was uns am Herzen liegt! Wir sind nur Übergangsmenschen. 

 

Als Buddy fuhr zeigte sich die Sonne wieder am Himmel....  Wenn das kein gutes Zeichen ist!

 

Ich verabschiede mich für heute mit Fotos von Martina, wie sie morgens mit Oma Carlotta schmust.

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Kommentare: 3
  • #1

    gnagnie (WH-Forum) (Montag, 05 März 2018 18:06)

    *daumendrück* für Buddy

    lg walter

  • #2

    Doris (WH-Forum) (Montag, 05 März 2018 19:56)

    Oh, ich freu mich riesig für Buddy ... Hab eine wunderbare Zeit, du Süßer!!!
    Claudia: hat sich inzwischen ein Spender für die Kastra von Leandro gefunden? Wenn nicht, dann würde ich die Kastra übernehmen ...
    Ganz liebe Grüße
    Doris

  • #3

    Claudia (Dienstag, 06 März 2018 08:10)

    Doris, leider hat sich bisher noch kein Spender für Leandros Kastration gefunden und er würde sich riesig über Dich als Paten dafür freuen.

    Buddy hat den Weg auf Sofa gefunden und ich denke, er wird dieses auch nicht mehr verlassen. Ist es nicht wunderschön, wenn nach so langer Zeit endlich die richtigen Menschen gefunden werden? Ich kann gar nicht in Worten ausdrücken, wie sehr es mich freut.


    PS: Den immer aktuellen Stand zu offenen Spendenprojekten und erhaltenen Spenden findet ihr immer im ersten Blogbeitrag, den "Spendenprojekten 2018".