Welpenumzug

Gestern stand der nächste "Halbabschied" für mich an.

 

Hermines Welpen bekamen ihre dritte Impfung und waren dadurch ausreichend geschützt um in ein Gehege im Refugio Esperanza zu ziehen.

 

Ihr erinnert Euch, dass Hermine und ihre vier Welpen von Hermann, der sie wohl gehört oder gerochen hatte und über den Zaun ausgebrochen war, in einem Feld aufgestöbert worden und zu mir nach Hause geleitet worden war. 

 

Das war im November. Die Welpen waren noch klein und alle Hunde ohne Impfungen. Ein Umzug direkt ins Refugio Esperanza zu den vielen anderen Hunden wäre besonders für die Welpen sehr gefährlich gewesen. Sie brauchten erst einen ausreichenden Impfschutz.

 

Damit die Kleinen in weitgehender Sicherheit aufwachsen konnten, war es keine Frage, dass ich sie bei mir aufnahm. Auch wenn weder Haus noch Grundstück auf Welpen ausgelegt war.

 

Aus dem Refugio Esperanza konnte ich eine Hundehütte und ein Kunststoffkörbchen leihen und so konnte ich der kleinen Familie auf meiner Terrasse eine gemütliche Höhle bauen. Mit vielen Kissen und Decken gepolstert und mit einer Wärmeplatte gegen die nächtliche Kälte versehen fühlten sich alle dort auch auch schnell sehr wohl.

 

Wenn ich nach der Arbeit nach Hause kam, kam mit die kleine Sippe schon freudig entgegen gelaufen und empfing mich sofort an der Autotür.

Hermann half Hermine bei der Beaufsichtigung und Erziehung der Kleinen.

War ich zu Hause, tobten die Kleinen zusammen mit Mama Hermine und meinen Hunden über das Grundstück oder sie waren alle zusammen mit mir im Haus, wo sie das Leben als "Hund bei Menschen" lernten.

 

Was meint ihr, wie viel Fröhlichkeit die kleine Rasselbande ins Haus gebracht hat.... Aber natürlich auch viel Stress für meine älteren Hunde und Arbeit für mich. Ich konnte nicht Augen, Ohren und Hände genug haben.

 

Entlohnt wurde ich aber täglich mit viel Freude, Lachen und auch mit Schmusen.

Ein Problem gab es aber leider mein Grundstück betreffend. Es ist einfach nicht ausbruchsicher zu bekommen, da große Teile des Zauns einfach nur auf losem Boden stehen.

 

So gelang es den Hunden immer wieder ein Loch zu graben, durch das sie in meiner Abwesenheit gerne mal die Umgebung erkundeten und auf Wanderschaft gingen. Zwar kamen alle immer wieder, doch die Gefahr, dass einer überfahren würde war so groß. Ich hatte täglich Panik, wenn ich nach Hause kam.

 

Sobald ich ein kleines Loch unter dem Zaun entdeckte verschloss ich dieses mit schweren Steinen, die ich mir an den Straßenrändern zusammen suchte. Ich machte Obelix Konkurrenz.

Von Anfang an war klar, dass die Hunde nur so lange bei mir bleiben können, bis sie einen entsprechenden Impfschutz haben und ins Refugio Esperanza ziehen können.

 

Alles andere währe fahrlässig. Denn so viel Steine ich auch anschleppte, irgendwo fand sich immer wieder einmal eine neue Stelle, an der man auf Erkundungstour gehen konnte.

 

Fragt nicht, wie viele Stoßgebete ich 'gen Himmel geschickt habe und wie viel Angstschweiß geflossen ist. Die Angst um die Hunde blieb immer.

 

Nun war gestern also der Tag des Umzugs gekommen.

 

Durch die Ausreise war ein Gehege frei geworden, in das meine Babies ziehen konnten.

 

Ich fing sie zu Hause ein, setzte sie in eine Transportbox und sie machten ihre erste Autofahrt des Lebens. 

Martina hatte das Gehege bereits desinfiziert und für den Einzug der Kleinen vorbereitet. Zusammen trugen wir die Box hinein.

 

Als alle Babies im Gehege waren, war erst einmal etwas Unsicherheit zu spüren. Wo waren sie? Was sollte das alles? Alles war fremd... Nur ich war ja zum Glück da.

Langsam und ganz vorsichtig wurden die ersten Schritte im Gehege gemacht und sich umgeschaut.

 

Ihr Körbchen mit den gewohnten Decken und Kissen hatte ich ihnen mitgenommen, damit sie ein wenig bekanntes zu Hause um sich hatten.

Klar, dass es auch Spielzeug, das sie gerade mit Quietschen so lieben, bekamen.

 

In den Nachbargehegen herrschte Aufregung - neue Nachbarn sind immer interessant. So wurde von nebenan direkt mal durch einen Spalt in den Sichtschutzplatten neugierig gegafft, wer denn diesmal eingezogen ist.

Luna, Taka und Buddy rangelten sich um den besten Platz um die Kleinen zu begutachten.

 

Die ihrerseits wollten irgendwann auch mal sehen, wer sie denn da so unverschämt beobachtete.

 

Das Futter im großen Kübel - ja, wir sind jetzt schon richtig große Hunde und keine kleinen Babies mehr ;-)  -  wurde getestet und mit Wohlwollen wurde festgestellt, dass es das bekannte von zu Hause ist.

Der Liegeplatz auf der Palette wurde getestet und für bequem empfunden.

Als ich das Gefühl hatte, dass die Kleinen "angekommen" waren, verließ ich das Gehege, in dem ich nun täglich weiter als ihr Zimmerservice für sie zuständig bin. Wir werden uns jeden tag sehen und weiter miteinander kuscheln können. 

 

Bis die Kleinen hoffentlich bald schon ihre Familien gefunden haben und auch ausreisen dürfen.

 

Vermittlung von Blaire, Bubble, Bailey und Bolle über: www.tierische-lichtblicke.de

 

Für mich war es seit langem das erste nach Hause kommen ohne dass eine Schar kleiner Hunde mich freudig vor dem Auto herhoppsend empfing. Und es war plötzlich so ruhig im Haus. 

 

Meine Hundemeute hat sich mal eben halbiert. 

 

Bitte helft den Kleinen bald ein gutes zu Hause zu finden. Sie sind alle so liebe und wunderbare Hundekinder.

 

Vielen Dank und liebe Grüße

Claudia

Bubble, Bolle, Blaire, Bailey  (von links nach rechts)
Bubble, Bolle, Blaire, Bailey (von links nach rechts)

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