Von Fallgruben und Stinkekissen

Will man mir im Refugio Esperanza nach dem Leben trachten?

 

Habe ich etwas verbrochen und man will sich unauffällig meiner entledigen?

 

Als ich gestern Morgen wie immer zur Arbeit erschien wunderte ich mich nicht schlecht über ein großes Loch, das ausgehoben war.

 

Sollte ich ungeschickt in diese Fallgrube reinfallen?

Nein, keine Sorge. Die Lösung des Rätsels ist natürlich eine ganz andere:

 

Ein vergrabener Wassertank wurde wieder ausgegraben und wird durch einen neuen ersetzt. Noch trachtet man mir nicht nach dem Leben ;-)

 

Kaum ein paar Schritte weiter empfing mich ein intensiver Geruch, den ich von unserer Sammelstelle nur zu gut kenne:  Stinkekissen von 4cats!

 

Dazu kurz die Geschichte:

 

Als ich am Freitag beim Transport der Hunde war, wurde ich bereits freudig von anderen Tierschützern erwartet und begrüßt. Mit der Zeit kennt man sich. Es sind bei den Transporten doch meist die gleichen Leute, die Tiere auf den Weg in in einer Leben bringen.

 

Schnell kam auch die Frage von den Vereinen, die viele Katzen beherbergen, einfangen und vermitteln, ob ich denn wieder die tollen Stinkekissen mitgebracht hätte. Ich habe schon mehrfach nämlich diese im Auftrag von 4cats für die Tierschutzkatzen verteilen dürfen.

 

Die kleinen Kissen, die für uns Menschen einen eher etwas unangenehmen, sehr intensiven Geruch nach Baldrianwurzel oder Katzenminze verströmen, sind für die Katzen ein heißgeliebtes Spielzeug.

 

In den Vereinen werden die Kissen nicht nur genutzt, um den Tieren beim Warten auf ein zu Hause als Spielzeug zu dienen, sondern so werden auch eingesetzt um Streunerkatzen damit einzufangen oder Tieren mit auf den Transport gegeben. 

 

"Stinkekissen" sind also für Tierschützer ein Segen - wenn auch nicht unbedingt für die menschliche Nase, doch die spielt in diesem Fall eine untergeordnete Rolle. 

 

Leider hatte ich keine entsprechenden Mengen Kissen dabei, um allen Anfragen auch nur halbwegs gerecht zu werden.

 

Ich schrieb die Firma 4cats an, von denen Helficus immer B-Ware für die Verteilung an Tierstationen erhält. Im Laufe der Jahre der tollen Zusammenarbeit zwischen 4cats und Helficus hat sich schon eine Freundschaft ergeben. Sofort war man bereit, den spanischen Katzen mit B-Ware Produkten eine große Freude zu machen und schickte mir ein großes Paket zu, dessen Inhalt ich nun hier verteilen darf! 

 

Danke im Namen der spanischen Tierschutz-Samtpfötchen an die Firma 4cats!

Klar, dass ich mich mit diesem Schatz auch bei den im Refugio lebenden Katzen sofort einschleimte und beliebt machte.

Ein kleines, stinkendes Kissen - und schon ist man der absolute Held der Katzen!

 

Die nächste schöne Aufgabe bestand darin, dass ich wieder 100,-- € an Spenden für die Auslöse für Calimero, Material und Helferstunden im Refugio Esperanza abliefern durfte.

Vielen Dank an die Spender! Ohne Euch wäre so viel, von dem ich hier täglich berichten kann, nicht möglich.

 

Neben der bekannten normalen Arbeit öffnete ich gestern einige Beutel Kauknochen für die Hunde. Durch das Entfernen der Verpackung sind die Knochen für Martina und Lambert schneller bei der Hand und zu verteilen.

Ein schneller Griff in eine vorbereitete Kiste mit Knochen ist deutlich einfacher, als das manchmal umständige Gefriemel um einen Beutel zu öffnen und Knochen zu entnehmen.

 

Auch widme ich mich immer wieder zwischendurch der Aufgabe Halsbänder und Geschirre, die teilweise gespendet werden, teilweise von ausgereisten Tieren wieder zurückkommen, zu sortieren. Einige der Bänder und Geschirre müssen gereinigt werden, dann gilt es sie nach Größen getrennt für die nächsten Ausreiser vorzubereiten. 

Nachmittags fuhr ich nach Guardamar in die Klinik um dort einen Ferienhund abzuholen, der sich dort gar nicht wohl fühlte. Da Martina nach Feierabend noch einen Termin hatte, sollte er nicht länger als nötig in der von ihm ungeliebten Umgebung warten müssen.

 

Als ich Speedy ins Feriengehege brachte, war Lambert schon damit beschäftigt, das fertige gewordene Tor, das Martina und er bei einem Schrotthändler gefunden und zur Aufarbeitung weggebracht hatten, einzubauen.

 

Sieht es nicht toll aus? 

Wie alles, hat aber auch die Aufarbeitung Geld gekostet. Doch für so ein schönes Tor ein eher kleiner Betrag, wie ich finde.

Das Tor wurde gesandstrahlt, verzinkt und mit haltbarer Farbe versehen. 

 

Es trennt nun den Wohnbereich von Martina und Lambert vom neuen Grundstück.

 

Dank des Tors können die Haushunde nun nicht unbeaufsichtigt vom Hausbereich auf das neue Grundstück laufen, wo ja ständig gearbeitet wird.

 

Zudem kann jetzt auch der bisher die Bereiche trennende Zwinger abgebaut werden, denn seine Teile werden für das neue Gehege auf dem neuen Grundstück benötigt.

Jede Arbeit greift irgendwo immer in eine andere. Es wird wiederverwendet, was irgendwie möglich ist. Die täglich benötigten Materialien sind ohnehin teuer genug.

Dieses Material wurde gestern schon in aller Frühe geliefert. Es wird auch wieder schneller als man denkt verarbeitet sein.

 

Lambert machte einen tollen Schnapper und kaufte einen Koffer mit Werkzeug aller Art. Dieses wird nun im Gebäude auf dem neuen Grundstück immer griffbereit sein. Bisher musste er für jeden benötigten Schraubenschlüssel laufen.

Für den Preis von 113,98 € hat er nun auch auf dem neuen Grundstück immer alle Werkzeug griffbereit. Eine riesige Arbeitserleichterung!

Ein klarer Fall von Materialermüdung sind meine Schuhe, die ich in den letzten Wochen hier bei der Arbeit getragen habe...

 

Bei der Arbeit in den Gehegen und auf der Baustelle kann man getrost jede Form von Eitelkeit über Bord werfen. 

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