FREUTAG für 13 Hunde

Yeah, yeah, Yippieh!

 

So könnte es sich anhören im Transport, denn dort befinden sich gerade 13 der Schützlinge aus dem Refugio Esperanza auf dem Weg in ein neues Leben.

 

Aber, ob die Hunde auch wissen, was da gerade mit ihnen passiert?

 

Wohl eher nicht. Für sie ist alles fremd, erst einmal beängstigend. Was haben sie nicht alles in den letzten Monaten ihres Lebens erlebt? 

 

Manche wurden aus ihren Familien raus gerissen. Kamen in die Tötungsstation. Haben dort Angst um ihr Leben gehabt und täglich gesehen, wie andere Hunde aus den Zwingern geholt wurden und nicht mehr zurück kamen.... Haben die Angst gerochen und den Geruch der Kremation der anderen Tiere...

 

Sie haben sich in den Zwingern zusammengepfärcht mit anderen Hunden durchsetzen müssen. Mussten um Futter, Wasser und einen Schlafplatz vielleicht sogar kämpfen.

 

Dann kamen sie ins Adoptionscentrum um dort auf freie Plätze im Refugio Esperanza zu warten. Erst wenn andere Hunde einen Platz in einer Familie oder Pflegestelle gefunden hatten, hatten sie die Chance auf einen Umzug in die Sicherheit.

 

Das hieß aber wieder einmal in eine neue Umgebung kommen. Wieder war alles fremd. Wieder waren dort neue, unbekannte andere Hunde. Doch sie hatten mit einmal Platz, viel Futter, immer Wasser und Ruhe. Sie haben die Sicherheit gespürt und sich daran gewöhnt. Auch an die neuen Menschen, die sich Zeit für sie nahmen und sie versorgten.

 

Dieses Übergangs-zu Hause mussten sie aber nun wieder verlassen. WARUM??? Wie soll ein Hund das verstehen? Wie erklärt man ihm, dass es für ihn nun hoffentlich in seine endgültige Familie geht? In ein noch besseres Leben? Oder dass er in eine Pflegestelle kommt, die er hoffentlich schon ganz schnell wieder verlassen kann? Dass das ständige "Wegmüssen" ein Ende hat? Dass er gewollt und geliebt ist und alles nicht an ihm, sondern an den Menschen liegt, die ihn nicht mehr haben wollte? Dass alle andere Stationen zwischendurch nur zu seiner Rettung dienten? Dass diese Menschen in nicht "entsorgt" haben und ihn nicht weggeben wollten sondern mussten?

 

Versteht ihr, warum manche Tiere eine Eingewöhnungszeit in ihrer Familie brauchen? Warum sie eher zögerlich auf die neuen Menschen reagieren? Warum die Bindung vielleicht erst einmal schwer fällt? Warum sie den Stress der letzten Monate erst einmal ablegen müssen und Ruhe und Zeit brauchen?

 

Unsere 13 "Spanien-Flüchtlinge" werden schon sehnsüchtig erwartet in Deutschland und hier sind die Fotos von ihnen vor ihrer gestrigen Ausreise. 

Den Anfang machte Gucci, die in eine Pflegestelle reist. Sie musste so lange warten, damit ihre mehrfach gebrochene Hüfte wieder zusammenwachsen konnte. In langen Monaten durfte sie deswegen nicht springen oder mit anderen Hunden herumtollen. 

 

Jetzt läuft sie wieder fast normal, die Knochen haben sich regeneriert und Gucci kann endlich wieder zu Menschen ziehen. Sie war es immer gewohnt in eine Familie zu leben und hat dieses so unendlich vermisst.

Auch Chewbacca durfte dieses mal mit ausreisen. Sein Bruder Gremlin lebt schon in einer Pflegestelle in Deutschland - ab morgen er nun auch!

Lamina, die mitsamt ihres Babies Lolita in das Refugio Esperanza kam, gehörte nun auch zu den Glücklichen. Lolita ist bereits adoptiert worden und Lamina darf nun in eine Pflegestelle reisen. 

Welpe Hanne, die zusammen mit ihrer Schwester Lore aus einem ungewollten Wurf Welpen stammt, ist schon ganz schön groß geworden. Sie hat nun auch das nötige Alter erreicht, um ausreisen zu dürfen. Ihre Schwester Lore such noch nach einer Familie oder Pflegestelle und musste noch in Spanien bleiben.

Auch Leni, die zusammen mit ihren drei Geschwistern neben einem Müllcontainer gefunden wurde, hat es geschafft und darf als letztes ihrer Familie Spanien verlassen. 

Länger warten musste auch Copito, der kleine Rüde, der so gerne mit einem Bällchen spielt. Doch nun hat ihn seine Familie gefunden und er wird von ihnen heute in die Arme schlossen werden. Bestimmt haben sie auch schon ein Bällchen für ihn zu Hause!

Lea, das etwas scheue Hundemädchen, das ein Schäferhund im Mini-Format ist - Damengröße sozusagen - durfte mit auf die Reise gehen. Sie sah dem ganzen, was da um sie herum passierte, mit einer Mischung aus Neugier und Angst entgegen.

Rüdiger fand das posieren für ein Abschiedsfoto doof! Er wollte lieber schon auf den Weg nach Deutschland. Im Refugio war er gerade einmal zwei Wochen und er darf sofort in seine neue Familie ziehen. Kein Wunder, dass er es gar nicht abwarten konnte!

Auch die drei Mini-Welpen aus CERECO haben ihr Ausreisealter und alle nötigen Impfungen und Vorsorgen erfolgreich erreicht und Holly, das Mädchen, machte den Anfang für die Reisevorbereitungen. Wie immer - die Mädels tapfer voran...

Klein Harley konnte sich gar nicht beruhigen, als er all die Haushunde auf der anderen Seite des Zaun sah und wollte denen doch noch einen Abschiedsgruß zukommen lassen! Der kleine Wuschel wird schon sehnsüchtig von seiner neuen Familie erwartet, wo er seine Kindheit verbringen darf.

Der verschmuste "Götterbote" Hermes interessierte sich dagegen mehr für die Decke, die nach so vielen Hunden, die auf ihr reisefein gemacht worden waren, so tolle Gerüche bot! 

Bobtail Hündin Tinka hatte es dagegen wieder einmal geschafft, sich innerhalb nur weniger Stunden einzuschmuddeln und war die größte Herausforderung in Sachen "reisefein". So gut es eben ging wurde ihre Frisur wieder hergestellt....

 

Nun ...da fehlt doch noch einer.....

 

Jepp.....Maxim, den ich bereits zu Hause fertig gemacht hatte für die Reise. Da er damit dem "normalen Ablauf" nicht mitgemacht hatte, vergaß ich vor lauter Aufregung doch glatt ein Ausreisefoto von ihm zu machen.....  Daher kommt dieses Foto von ihm noch zu Hause als Ersatz.

Ganz kleinlaut war der sonst so selbstbewusste Maxim und hatte am Transport im wahrsten Sinne des Wortes "die Hosen voll". Ich werde Dich vermissen, kleiner "Putin", Du bist ein ganz Großer! Aber ich weiß, dass Du in Deiner neuen Familie als Prinzchen ein tolle Leben führen wirst!

 

Deine Fellnasen-Freunde haben Dich gestern vermisst und gesucht, als ich alleine zurück nach Hause kam.

 

Es geht halt allen Pflegefamilien so, wenn einer ihrer "Flegelhunde" wieder ausziehen muss. Man vergisst seine Schützlinge nie! 

 

Übrigens: so sieht die Vorbereitung mit all dem Geschirren, Halsbändern, Tüchern, Ohrenreiniger etc. aus, bevor die Hund einzeln fein gemacht werden.

Valentin konnte der Ausreise-Stress nicht berühren. Er hatte einen sonnigen Platz am Grill gefunden und betrachtete das Gewusel aus gelassener Distanz!

In Spanien waren die letzten Tage schon sehr warm. Temperaturen von über 20 °C verlassen die Hunde und kommen nun in die kalten Temperaturen in Deutschland.

 

Bitte denkt daran, wenn ihr Eure neuen Familienmitglieder in Empfang nehmt. Bringt eine Decke für sie mit, die sie wärmt, und geht in den ersten Tagen nur kurz mit ihnen raus, damit sie sich langsam an die Kälte gewöhnen können.

 

Als alle Hund sicher im Transport verladen waren, hieß es für Lambert und mich zurück ins Refugio Esperanza zu fahren um dort die täglich Arbeit zu verrichten. Damit waren wir zeitlich ins Hintertreffen geraten, aber 13 Hunde fertig machen, das dauert nun einmal seine Zeit.

 

Trotzdem musste ich Helga erst noch ihr neues "Spielzeug" abnehmen....

Eine der beiden Schildkröten hatte sich auf den Weg gemacht, um die Terrasse zu erkunden.... Keine gute Idee, denn dort fand Helga Interesse an diesem "laufenden Stein".

 

Schildi ist zurück in ihrem sicheren Gehege und Helga beleidigt....

 

Lambert richtete das frei gewordene Gehege wieder her, damit es von den nächsten Bewohnern bezogen werden kann. Feiner Sand kam in den Auslauf und der Innenbereich wurde mit dem Hochdruckreiniger ausgespritzt und alles desinfiziert.

Eine weitere Bestellung für Futter habe ich gestern getätigt:

 

Bei Zooplus habe ich Grundfutter My Friend bestellt. 15 Säcke sind es geworden und zusätzlich habe ich Futter für Papagei Lora und die beiden Nymphensittiche bestellt, denn zu meinem Erschrecken war deren Futtervorrat war gänzlich aufgebraucht.

 

Dafür habe ich insgesamt 227,35 € bezahlt, die Rabatte für Tierschutz, Sparplan und Bankeinzug sind in dieser Summe bereits berücksichtigt.

 

Nun sollte in Lamberts Abwesenheit alles soweit an Futter vorhanden sein.

 

Vielen Dank für Eure so schnellen Zusendungen der Geldspenden, so konnte ich die beiden Bestellungen schnell tätigen. 

 

Ich verabschiede mich bis morgen bei Euch und wünsche Euch einen schönen Samstag!

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