Chaoten-Post

Hallo Welt!

 

Der Gnadenhof Hof Chaoti im Umland von Leipzig hat sich wieder gemeldet.

 

Durch Helficus ist der Kontakt zum Tiergeschäft Zoolox UG entstanden, der mittlerweile mitsamt seiner Kunden für die "Chaotis" Sachspenden sammelt bzw. übrig gebliebene Produkte für die Tierschutztiere dort spendet.

 

Für Regina und die Gnadentiere ist dies eine große Hilfe, die in Form von Paketen immer wieder auf dem Hof eintrifft.

 

Vielen Dank an Herrn Brüchler und seine Kunden, die diese Hilfe ermöglichen und den Helficus Gedanken in die Tat umsetzen.

 

Regina hat wieder Fotos von allen angekommenen Paketen gemacht und geschrieben:

 

"Im Februar gab es wieder schöne Pakete.


Gleich vier Pakete kamen von der Firma Zoolox über Helficus. Tomcat hat gleich nachgezählt, damit auch keins fehlt ;-)

Im ersten Paket waren ganz viel Proben von Katzen- und Hundetrockenfutter .....

und einige Katzenzelte.

Tomcat macht schon mal Probeliegen in einem der Zelte. Er wartet genau wie ich ungeduldig auf den Frühling.

Auch Paket 2 und ....

Paket 3 waren voller Proben. Jetzt heißt es bei jeder Kaffeepause, gleich einen Eimer voller Proben auspacken. Den Katzen macht es richtig Spaß, mich dabei zu ärgern und die leeren Plastikbeutelchen im ganzen Zimmer zu verteilen.

In Paket 4 waren zu meiner Freude dann auch noch einiges an Katzennassfutter und Hundeleckerchen, sowie ....

weitere Katzenzelte. Diese bekommen die Katzen allerdings erst wenn es wärmer geworden ist. Vielen lieben Dank für die Unterstützung.

An unsere Hunde hat Claudia von Helficus gedacht. Es kam ein ganzes Paket voll mit den geliebten Hundewürsten. Die Hunde sagen ganz lieb Danke

Auch ein Paket von Cherute hat uns erreicht. Sie hat uns Sachen für den Flohmarkt, Futter, Medikamente sowie Suppen, Schokolade und Gartenclogs geschickt. Jetzt kann der Frühling wirklich bald kommen. Vielen lieben Dank

Die weniger guten Nachrichten hat Cherute ja schon unter der Rubrik "Tierarztrechnungen" im Winterhilfe Forum geschrieben. Leider leben bei uns ja viele kranke Tiere und so ist mal wieder großes Sorgen angesagt. 

Regina"

 

Das leidige Thema Tierarztrechnungen..... Ein Problem, das immer wieder alle Tierstationen betrifft.

 

Je mehr Tiere - desto höher die Tierarztrechnungen. Und die Gnadenhöfe mit ihren alten oder kranken Tiere sind immer besonders gebeutelt.

 

Hier ein direkter Link zu den teils noch offenen Rechnungen, die Ute einmal im Winterhilfe Forum gepostet hat. Darauf kann man jede einzelne Position erkennen und sehen, wie schnell sich hohe Summen für die Tierstationen ergeben.

 

LINK zu den Tierarztrechnungen (bitte anklicken und etwas scrollen))

 

Am 28.02. hat Ute dann von den neuesten Patienten geschrieben. auch hier gebe ich Euch den Link ins Forum um nicht alles zu wiederholen.

 

LINK zu den aktuellen Patienten (bitte anklicken und etwas scrollen)

 

Hilfe in Form von Geldspenden ist wie immer herzlich willkommen. Der Hof Chaoti ist ein als gemeinnützig anerkannter Verein und kann daher Spendenquittungen ausstellen!

 

Doch nicht nur die Tierarztkosten bereiten Regina Probleme.

 

Habt ihr nicht auch schon mal gedacht: Ach, so ein kleiner Bauernhof oder ein großes Grundstück wäre toll!!! Dann würde ich gaaaanz viele Tierschutz-Tiere aufnehmen und für sie da sein?

 

Hier beschriebt Regina das Leben, wenn man sich einen solchen Traum erfüllt. Mit allen Sorgen, Problemen und Ängsten.....  Eben nicht romantisch wie in den Vorstellungen sondern so, wie das Leben dann wirklich aussieht...

 

"Oft lese ich im Internet " Platz für Tier auf dem Gnadenhof gesucht". Da stelle ich mir die Frage, was stellen sich die meisten Menschen überhaupt unter einem Gnadenhof vor ? Ein Altenheim für Tiere mit wenig Tieren und Einzelbetreuung durch viele Helfer ? 


Das entspricht leider nicht der Realität. Meist sind es zu viele alte und kranke Tiere und viel zu wenig Helfer. Die meisten Gnadenhöfe werden privat oder von kleinen Vereinen geführt und sind von Spenden abhängig. Daher können die meisten Gnadenhöfe sich keine fest angestellten Helfer leisten und sind auf ehrenamtliche Helfer angewiesen.

Einen Gnadenhof zu unterhalten ist eine sehr teure Angelegenheit, gerade weil die meisten Tiere alt, krank oder behindert sind. Da ist man fast jede Woche Stammgast beim Tierarzt und die Rechnungen gehen ins unermessliche. 

Sicher kann ich nur von meinen eigenen Erfahrungen berichten, aber das Leben seit nun mehr 25 Jahren auf meinem Gnadenhof bedeutet für mich, 25 Jahre tagtäglich für die Tiere da zu sein, keinen Urlaub, keinen freien Tag und Krank sein darf nicht sein, da wird auch mit angebrochenen Rippen sein tägliches Pensum erledigt. Zeit für die einzelnen Tiere bleibt wenig, auch wenn an den meisten Tagen wenigstens für einige Stunden freiwillige Helfer kommen und bei der Arbeit helfen. Das Leben hier heißt morgens noch im Halbschlaf die Hinterlassenschaften der ganz alten Hunde zu beseitigen, die den Kot und Urin einfach nicht mehr halten können. Nach einem kurzen Frühstück beginnt dann das richtige Chaos. 

Es beginnt mit der 2 mal täglichen Medikamentenausgabe an die 15 Hunde, dabei braucht es alleine 13 verschiedene Medikamente, die man bitte nicht durcheinander bringen sollte. Zwei der achtundzwanzig Katzen werden unter meist heftiger Gegenwehr ebenfalls mit Medikamenten versorgt. Offene Wunden müssen gereinigt und versorgt werden, Hund Spike jeden Tag eingeölt werden. Dann werden die ersten der meist fünf bis sechs Wäscheladungen in die Waschmaschine gestopft bzw. der Trockner bestückt. Viele Hunde- und Katzenbetten müssen neu hergerichtet werden, da hier einige Hunde und Katzen leben, die nicht stubenrein sind. Dann geht es ans Füttern, da muss immer drauf geachtet werden, wer welches Futter bekommt, da einige Hunde und Katzen nicht alles an Futter vertragen. Viele Katzenklos müssen gereinigt werden, der Boden gewischt werden, der Hof vom Kot befreit werden. Dann müssen die Nager, Vögel, Hühner, Hängebauchschweine und Ponys ebenfalls mit frischen Wasser und Futter versorgt werden, dazwischen Tierarzttermine koordinieren, Wäsche legen und wegräumen, Futterspenden abholen oder auspacken und wegräumen, Besucher begrüßen und Fragen beantworten, oft telefonische Anfragen wegen Tieraufnahmen versuchen, freundlich abzulehnen, was nicht immer einfach ist, da hier oft Tränen fließen. Zwischendurch schnell einen Kaffee trinken, den Tag für morgen planen obwohl man genau weiß, irgendwas kommt immer dazwischen und alle planen ist für die Katz. Inzwischen ist es Zeit für die nächste Medikamentenrunde und endlich offiziell Feierabend. Das heißt dann Mail beantworten, Fotos hochladen, wenn möglich einen kleinen Bericht schreiben, aber meist fallen einem dabei schon die Augen zu. Sich schnell etwas in die Mikrowelle schieben, es zu essen, bevor die Hunde darüber herfallen und ab ins Bett. Die Nachtruhe besteht dann aus vielen Unterbrechungen, denn meist muss ein Hund plötzlich ganz dringend raus, Ombry mit seinen 20 Jahren braucht auch nachts ständig was zu trinken und findet durch seine Demenz den Wassernapf nicht mehr alleine, Rufus bekommt plötzlich wieder einen Panikanfall und so heißt es meist Nachts fünf bis sechs mal aufstehen. Bis dann alle Hunde wieder ihren Platz gefunden haben, vergeht eine ganze Zeit und wenn morgens der Wecker geht, hat man das Gefühl, noch gar nicht geschlafen zu haben. So geht das Tag für Tag und man hat schon ein schlechtes Gewissen, wenn man im Sommer sich eine halbe Stunde Zeit nimmt um sich mal in den Strandkorb zu setzen um die Sonne zu genießen.

Das traurige daran ist, das kaum Zeit bleibt, sich intensiv um die einzelnen Tiere zu kümmern. Sie zu bürsten oder einfach nur durchzuknuddeln, mit ihnen zu spielen oder mit ihnen spazieren zu gehen. Die Arbeit wird einfach nicht weniger und die eigene Gesundheit und das eigene Alter macht es einem nicht einfacher, jeden Tag die Arbeit zu meistern. Die Helfer kommen, so oft sie können, aber sie haben noch ein eigenes Leben mit Urlaub, mit Problemen mit der eigenen Familie oder der eigenen Krankheit. Dann bleiben sie zu Hause und das eigene Arbeitspensum verdoppelt sich oft. Ehrlich gesagt wünsche ich jedem Tier, das es in einer eigenen Familie alt werden darf, wieder gesund gepflegt werden kann, den nur dort kann es all die Zuneigung und Liebe bekommen, die man braucht. Auf einen Gnadenhof müssen sich die dort lebenden Tiere dies alles teilen, auch wenn man ihnen von Herzen zugetan ist und alles für sie möglich zu machen versucht, aber es fehlt das wichtigste dafür, die Zeit.

Regina"

 

 

Lasst uns alle weiterhin den Menschen helfen, die sich zu einem solchen Leben entschieden haben und die mit so vielen Entbehrungen und so viel Arbeit und Sorgen täglich leben!

 

Vielen Dank!

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Kommentare: 2
  • #1

    Christa (Dienstag, 01 März 2016 19:13)

    Liebe Regina,

    Dein Tagespensum, Dein Engagement für die Ärmsten der Armen ist enorm und ist nicht mit Geld zu bezahlen. Du herzensgute Seele im Einsatz für die vielen Fellnasen, das verdient Respekt und Anerkennung.

    Sende Dir viele Grüße und ganz viel Kraft für das Wohlergehen der Tierchen.

    Liebe Grüße
    Christa

  • #2

    karin (Donnerstag, 03 März 2016 13:53)

    Dem kann ich mich nur anschliessen,liebe Regina.Wünsch dir weiterhin viel Kraft.Du hast auch meinen allergrössten Respekt!