Land unter

In der Nacht von Sonntag auf Montag stürmte es, es gewitterte und regnete wie aus Kübeln. 


Als ich gestern morgen, nach einer turbulenten Nacht mit Wassereintritt an diversen Stellen des Hauses, aufstand, waren meine Hunde entsetzt, dass ich sie vor die Türe jagen wollte. Dort stand die Auffahrt zum Haus und selbst die Terrasse unter Wasser, große Seen hatten sich gebildet. Aber, Pipimachen muss ja nun mal sein.....  Quasi auf nicht vorhandenen Zehenspitzen wurde der kürzeste Weg gewählt um sich "auszuwringen" um dann sofort mit großen Schritten zurück ins halbwegs trockene Haus zu rennen.


Als ich später ins Refugio Esperanza fuhr, standen auch die Straßen in Senken tief unter Wasser und im Refugio selber hatten sich auch kleine Seenlandschaften gebildet. Die armen Hunde..... Sie fanden wenigstens in den Hütten trockene Plätze.

Der Lehmboden nimmt das Wasser nur sehr langsam auf, gibt es danach aber auch lange an die Pflanzen wieder ab. 


Lamberts nächstes Bauvorhaben steht schon fest: auch im Gehegebereich muss eine richtige Sickergrube her. Die kleine Stelle, die damals für den mit Platten verlegten Weg vor der Quarantäne behelfsmässig gebaut wurde, nimmt diese Massen an Wasser nicht auf und ist bestimmt mittlerweile auch schon verlandet durch den vielen Dreck, der gleichzeitig mit weggeschwemmt wird.


Doch für diese, wie auch für noch andere Verbesserungen, anstehenden Baumaßnahmen, fehlt momentan das Geld um die Materialien zu kaufen. Es geht immer nur so schnell voran, wie Geld für Zäune, Steine, Schächte etc. vorhanden ist. Ideen sind noch genügend da und der Winter mit seinen deutlich angenehmeren Temperaturen für anstrengende Arbeiten, fängt ja gerade erst wieder an. Auch die ein oder andere helfende Hand wäre natürlich von Vorteil.


Ich konnte bei diesem Zustand der Gehege nur den Welpen in der Quarantäne neue "Schlafzimmer" bescheren.


Lambert wusste aber auch sofort, wer an dem Regen schuld war: Martina! Immer wenn sie frische Decken in den Gehegen verteilt, wie am Sonntag, regnet es drauf hin.....


Im Quarantänehäuschen, wo ja auch die Katzen residieren, konnte ich noch ein paar Kleinigkeiten erledigen, danach war aber nichts weiter mehr möglich. So fuhr ich und erledigte einige Besorgungen und beschäftigte mich mit Haus und meinen Hunden.


Als Martina Feierabend hatte, kam ich zurück ins Refugio, denn Martina hatte zwei Neuzugänge im Auto, die sehr verängstigt waren und bei denen sie befürchtete, dass sie nicht so leicht in einen der Zwinger vorne zu bekommen waren. 


Die beiden jungen Husky Mädchen hatten bisher nur auf einem Grundstück ohne viel Kontakt zu Menschen gelebt und waren vom Samojeden Verein von dort weggeholt worden. Die Hunde waren mit den Veränderungen völlig überfordert und brauchen jetzt erst einmal Ruhe, um sich an die neue Umgebung und die Menschen zu gewöhnen.

Das wird hoffentlich alles schnell werden, denn die Mädels werden bestimmt bald merken, dass ihnen nichts Schlimmes passiert. Vorerst sind sie bis eine Pflege- oder Endstelle gefunden wurde, im Refugio Esperanza in Sicherheit untergebracht.


Der schöne Berner Sennenhund Sammy, der gerade auch mal ei gutes Jahr alt ist aber unter epileptischen Anfällen leidet, gegen die er gerade medikamentös eingestellt wird, ist ihr Nachbar.

Da sich der Himmel wieder ziemlich unfreundlich zeigte und im Refugio auch keine Internet-Verbindung bestand, machte ich mich auf dem Heimweg ohne die Fotos schon einmal hochladen zu können..... 


Ein solcher - kurzer - Blogeintrag dauert dadurch locker mal mehr als eine Stunde..... Ja, das spanische Internet ist klasse......  Aber, ich hoffe noch immer auf baldige Verbesserung. Nur, andere Dinge, als den täglichen Blogbeitrag zu schreiben, sind weiterhin fast unmöglich. Sorry an alle, die auf Nachrichten oder Antworten auf ihre Mails etc. warten.

Auf dem Weg nach Hause kam ich wie immer an den Müllcontainern der Siedlung vorbei. Dort war der Abfall wieder rund um die Container verteilt, alle Wertstoffe waren wieder von Sammlern herausgefischt worden.


An diesen Containern lebt eine kleine Katzenfamilie. Mami mit ihrem schon halbwüchsigen Nachwuchs. Sie tun mir wirklich leid, und in diesem Fall freute ich mich über die Möbelstücke, die weggeworfen waren, denn ich hatte die Katzen schon in einem Sessel liegen sehen. Wann immer ich an den Containern vorbei komme, schaue ich nach der Katzenfamilie und bin erleichtert, wenn alle noch fröhlich dort herum springen....

Die Katzen sind sehr scheu, sie laufen sofort weg, wenn man sich ihnen nähert.


So brutal es sich anhört, aber an ihrem Platz sind sie eigentlich noch gut aufgehoben. Im Müll finden sie immer wieder Futter und auch einen Schutz vor dem Wetter. 


Auch die spanischen Tierheime sind überfüllt mit Katzen, so dass sie wohl, wenn sie eingefangen würden, nur in einer Perrera landen würden und damit wäre ihr Leben quasi beendet......  Eine Katze in einem spanischen Tierheim abzugeben ist fast unmöglich weil es an freien Plätzen fehlt. *seufz* 


Der Himmel hatte sich später doch etwas aufgelockert und zeigte eine schöne Wolkenformation.


Ich wünsche Euch nun einen schönen Tag und hoffe, dass wir gleich wieder in die Gehege können um die Hunde zu versorgen. Zumindest ist es doch trocken geblieben, die Chancen sind daher nicht schlecht. Auch wenn ich meine Gummistiefel wieder in Gebrauch nehmen muss. 

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