Herzensangelegenheiten

Heute, zum Sonntag, an dem viele Menschen ein wenig mehr Zeit haben als während der normalen Arbeitswoche, möchte ich noch einmal ein paar Themen, die mir sehr am Herzen liegen, aufgreifen.

 

Es wird also relativ viel Text werden, ich hoffe ihr seid trotzdem dabei!

 

Als Sammelstelle für Sachspenden kümmert sich Helficus um die Tierschutztiere. Die ärmsten Lebewesen, die ungewollt waren. Doch nur alleine mit Sachspenden ist ja nicht immer geholfen und man kann auf so viele andere Weise ebenfalls helfen, Tierleben zu retten.

 

Viele dieser Themen findet ihr auch zusammengefasst in den diversen Menüpunkten. Nehmt Euch einfach mal ein wenig Zeit und schaut in die verschiedenen Rubriken rein, denn manch einer wird gar nicht wissen, wie einfach manchmal Hilfe sein kann.

 

Doch nun zum heutigen Blog.

 

Der Herbst ist leider in Deutschland angekommen. Die Nächte werden kühler und die Tage beginnen mit Nebel. Nun heißt es die Tierstationen auf den nahenden Winter vorzubereiten. Denn - wenn er einmal da ist, dann muss für die Tiere doch eigentlich schon vorgesorgt sein. Damit sie nicht in der Kälte erfrieren und genügend Futter haben um ihren Körper zu wärmen.

 

Trotzdem gibt es in vielen Tierstationen Tiere, die es schwer haben werden, den Winter - gerade in kalten Gegenden - zu überleben. Die sind entweder zu klein, zu schwach oder krank um sich in Gruppen gegen andere Tiere durchzusetzen. Die wärmenden Hütten, die Plätze an den Näpfen, die gehören aber immer den stärksten Tieren in der Gruppe.

 

Daher möchte ich Euch bitten Euch einmal Gedanken darüber zu machen, ob ihr nicht vielleicht einem Tierschutztier einen Platz auf Zeit - eine Pflegestelle - anbieten könnt.

 

Bei mir befindet sich seit letztem Samstag auch ein kleiner Pflegehund. Maxim aus dem Refugio Esperanza.

Gerade einmal 2,5 Kilogramm schwer irrte dieser Mini-Hund in Spanien durch eine Stadt und wurde dort glücklicherweise aufgegriffen und in die Tierklink, in der Martina Hagen arbeitet, abgegeben. So kam er in das Refugio Esperanza.

 

Beide Beinchen mussten operier werden, damit Maxim nun schmerzfrei durch sein Leben laufen kann. Mittlerweile ist der Mini Hund ein kleines Power Paket und tobt lebenslustig mit den anderen Hunden durch Haus und Garten. 

 

Was bedeutet es Pflegestelle zu sein?

 

Man gibt einem Tierschutztier einen Platz auf Zeit. Einen Platz in einem Haus, alleine oder mit anderen Artgenossen zusammen. Dieses Tier bekommt dadurch eine größere Chance eine Familie zu finden, denn die potenziellen Interessenten können es schon einmal kennenlernen.

 

Gerade vor dem Winter ist dies eben für die schwächeren Tiere vielleicht die einzige Chance zu überleben!

 

Eine Pflegestelle wird - genau wie Adoptanten - bevor sie ein Tier bekommt, eine Vorkontrolle bekommen. Pflegeverträge regeln meist, was man tun sollte und welche Kosten, die das Pflegetier verursacht, von dem vermittelnden Verein getragen werden. Um Pflegstelle zu sein, braucht man übrigens nicht Mitglied in diesem Verein zu sein!

 

Natürlich darf man bei der Wahl des Tieres, das man bei sich aufnehmen möchte, mitsprechen. Meist sucht es die Pflegestelle selber aus. Der Mitbewohner auf Zeit soll ja in die Pflegefamilie passen.

 

Die Pflegefamilie kann dem Verein und interessierten Adoptanten natürlich viel besser Auskünfte über das Tier geben, als dies aus einer Tierstation der Fall ist. Und das Pflegetier kann sich auf das Leben in einem Haus oder Wohnung mit Menschen vorbereiten. Nicht jedes Tier hat dies schon einmal vorher kennengelernt!

 

Als Pflegestelle nimmt man einen großen Einfluß darauf, wie schnell und wie gut ein Tier vermittelt wird. 

 

Natürlich ist es schwer, ein Tier, das einige Wochen oder vielleicht sogar Monate mit im Haus gelebt hat, wieder abzugeben, aber man sorgt ja selber mit dafür, das es ein gutes zu Hause bekommt. Und wenn ein Tier eine Familie gefunden hat, dann macht es wieder einen Pflegeplatz frei für den nächsten Pflegling!

 

Nicht immer gelingt die Abgabe und so bleiben immer wieder auch Pflegetiere in ihren ursprünglichen Pflegefamilien. Wann hat man schon einmal die Möglichkeit ein Tier so genau kennenzulernen, wie als Pflegestelle?

Und auch in den Tierstationen macht ein Tier, das eine Pflegestelle gefunden hat, wieder einen Platz frei für einen neuen Notfall.


Bitte, denkt darüber nach, ob ihr nicht den Platz für ein kleines Leben mehr bei Euch habt. Einen Platz auf Zeit.....



Das nächste Thema, das mir sehr am Herzen liegt, ist die Registrierung der Haustiere.


Fälschlicherweise wird immer wieder angenommen, dass ein Tier, das einen Chip von einem Tierarzt eingesetzt bekommt, damit auch registriert ist.


Dies ist aber in Deutschland NICHT so! 


Ihr selber müsst Euer Hautier bei einem Haustierregister wie TASSO anmelden. Erst dann ist das Tier registriert und ihr als Halter könnt erst dann ausfindig gemacht werden, wenn das Tier einmal weglaufen sollte!


Bitte denkt alle daran, Eure Tiere mit einem Mikrochip kennzeichnen zu lassen und es danach bei einem Haustierregister registrieren zu lassen. Die Registrierung ist KOSTENLOS! Und bitte denkt auch daran, wenn sich Eure Adresse, Telefonnummer etc. ändert, diese beim Haustierregister ebenfalls zu ändern! Nur so kommt Euer Tier schnell wieder zu Euch zurück wenn es einmal verloren geht!

Eine Gefahr, der Katzenbesitzer oft nicht so bewusst sind, sind Kippfenster!


Jährlich sterben viele Katzen qualvoll, weil sie versuchen durch ein offenes Kippfenster nach aussen zu gelangen, sie rutschen ab und werden im engen unteren Teil eingeklemmt, können sich von dort nicht mehr befreien.


Es gibt einfache und sehr preiswerte Mittel, die man dagegen an den Fenstern installieren kann. Ich möchte Euch alle bitten, Eure Katzen zu schützen indem ihr Eure Kippfenster mit einem Schutz für die Katzen verseht.

Dass Eure Katzen, wenn sie Freigänger sind, kastriert sein sollten, damit sie weder selber gedeckt werden noch draußen andere Katzen decken können, das ist hoffentlich bei Menschen, die sich für den Tierschutz interessieren, eine Selbstverständlichkeit, oder?

 

Im Auslandstierschutz werden wir das Problem der übergroßen Anzahl an ungewollten Tieren nur in den Griff bekommen, wenn wir die Tiere kastrieren lassen. Die Bevölkerung muss lernen, dass Tiere Schmerzen empfinden, Lebewesen sind, die unseren Schutz brauchen und ihre Bedürfnisse haben. Dass wir ihnen kein Leid zufügen dürfen!

 

Daher werden im Auslandstierschutz große Informationskampagnen an Schulen veranstalten und auch der lokalen Bevölkerung immer wieder kostenlose Beratung und Kastrationen der Haustiere angeboten.

 

Bitte helft mit Kastrationspatenschaften mit, dass diese Kampagnen erfolgreich durchgeführt werden können und auf Sicht kein Tier mehr sein Leben hinter Gittern verbringen muss oder qualvoll getötet wird.

 

Und: liegen Euch die Tiere an Herzen - dann redet darüber! Mit Euren Kollegen, Freunden, Bekannten! Seid stolz auf Euer Tierschutztier und erzählt woher es stammt! Nur so werden immer mehr Menschen darauf aufmerksam, wie man helfen kann und was für wunderbare Tiere im Tierschutz auf neue Familien warten!

 

Vielleicht werden so immer mehr Menschen schlau und kaufen keine "Billigwelpen" aus einem Kofferraum heraus und freuen sich über ein "Schnäppchen" sondern geben einem Tierschutztier ein zu Hause!

 

Vielen Dank sagt Euch Maxim!

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