Wieder Alicante

Gestern kam Volker aus Deutschland zurück. Da Martina in der Auffangstation von Alicante einige Notfälle abholen wollte, trafen wir uns mit ihr direkt dort. Der Flughafen ist nicht weit entfernt.

 

Viele neue Hunde warteten wieder einmal auf einen Menschen, der sie zu sich holt.

Wenn gleich es nicht so voll war, wie bei unserem letzten Besuch - hoffen wir, daß die Hunde, die nicht mehr da waren zu ihren Familien zurück gefunden oder eine neue Familie gefunden haben... - so war es dennoch für einige Hunde sehr schlimm.

 

Überall sah man Hündinnen, die von Rüden bestiegen wurden. Ein Weibchen zu adoptieren ist fast zwangsläufig mit Nachwuchs ein paar Wochen später verbunden, es sei denn, man lässt die Tiere sofort bei Übernahme kastrieren. Doch die wenigsten Spanier lassen diesen Eingriff vornehmen, denn das kostet ja Geld. Wieder werden Welpen geboren, die dann in den Perreras oder Protectoras landen.

 

In vielen Zwingern sah man heftige Machtkämpfe, Hunde, die von anderen gemobbt und gebissen wurden. Bei mehreren Tieren konnte man im Fell deutlich Krusten über Bissverletzungen spüren.

 

Auch Welpen waren wieder viele dort, aber sie haben die schlechtesten Chancen auf ein Überleben. Die Gehege waren voll mit Durchfall und Erbrochenem. Es gibt keine Quarantänestation. Kommt ein kranker Welpe in eine Gruppe, werden alle anderen angesteckt und die gesamte Gruppe wird innerhalb kürzester Zeit sterben. Geimpft werden alle Hunde in der Auffangstation nicht.

 

So löst sich das "Problem" auf "natürlichem Wege" und man kann behaupten, daß man keine Perrera mehr ist, in der getötet wird...

 

Zwei Notfellchen nahm Martina mit. Sie werden ab morgen in der Klinik behandelt werden.

 

Der erste ist ein kleiner Rüde, der vom Parvovirose-Virus befallen ist. In Alicante wäre er in den nächsten Tagen sicher gestorben. Ob er eine Chance hat, dank Medizin und guten Ärzten zu überleben, das muß sich nun zeigen. Gerade Parvovirose ist eine schwere Erkrankung, die teilweise unberechenbar ist.

Der kleine Mann hat gerade einmal gut 2 Kilogramm Gewicht . Wir drücken ihm alle Daumen, daß er es schafft, den Virus zu besiegen! 

 

Bis er am Montag in die Klinik kann, wurde er von Martina mit Medizin versorgt und separat untergebracht.

 

Viel Glück, kleiner Mann!

Auch das Cocker-Mischlings Weibchen mit einem schlimmen Auge wurde von Martina mitgenommen. Sie wird ebenfalls Montag mit in die Klinik kommen, ein Auge wird nicht zu retten sein. Auch sie war in einem schlimmen Zustand.

 

Die Kleine übernachtet in der Quarantäne, bekam Futter und Wasser und Katze Mathilda übernahm den Job der Krankenpflegerin.

Wir hoffen für beide Patienten, daß sie bald als gesunde Hunde zurück ins Refugio Esperanza kommen können. Es wird alles getan werden, was möglich ist, um ihnen bei ihrem Kampf gegen die Krankheiten zu helfen.

 

 

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