CERECO Crevillente

Eine weitere Auffangstation, aus der Martina immer wieder einmal, wenn es der Platz zulässt, Hunde in das Refugio Esperanza holt, ist CERECO in Crevillente.

 

CERECO hat Verträge mit vielen Gemeinden in der Umgebung, Streunerhunde einzufangen. Wobei der Begriff Streunerhunde in Spanien nicht gleichbedeutend ist mit dem in Deutschland. In Spanien ist es durchaus üblich, die Familienhunde auch frei über die Straßen laufen zu lassen. Nicht jeder Hund, dem man ohne Herrchen begegnet, ist auch heimatlos. Oft ist es nur ein Hund, der sich gerade auf seinem täglichen Abenteuerausflug befindet.

 

Doch alle Hunde, die scheinbar besitzerlos auf der Straße gesehen werden, werden von den Tierfängern eingefangen und in die Auffangstationen gebracht.

 

Diese Auffangstationen sind teilweise privat betrieben, man lebt davon, möglichst viele Tiere einzufangen.

 

CERECO in Crevillente betreibt neben dem Einfangen der Tiere auch ein Tier-Krematorium. Die Tiere, die nicht in einer bestimmten Frist abgeholt werden, werden getötet und verbrannt.

 

CERECO betreibt aber seit einigen Jahren auch ein kleines Adoptionscentrum, wohin Hunde, von denen man sich eine Vermittlung verspricht, gebracht werden.

 

Beide CERECO Teile sind auch räumlich voneinander getrennt. Das Auffangcentrum, die Perrera, befindet sich unauffällig zwischen Industrie- und Lagerhallen in einem Gewerbegebiet. Hierhin werden die eingefangenen Hunde gebracht.

In viel zu engen Zwingern sitzen die Tiere in desolaten hygienischen Zuständen. Der Streß ist für die Tiere kaum auszudenken, verletzte Tiere müssten eigentlich behandelt werden, eigentlich...

 

Die Hunde müssen in diesen engen, meist hoffnungslos überfüllten Zwingern ihre Wartezeit absitzen. Fundtiere müssen - je nach Gemeinde - ca. 20 Tage "verwahrt" werden, in dieser Zeit können sie von ihrem Besitzer abgeholt werden.

 

Wenn dieser denn weiß, wer sein Tier eingefangen hat und wo sich die Perrera befindet, in der er es abholen kann. Eine nicht immer leichte Aufgabe - selbst wenn man sein Tier sucht!

 

In die als Fabrikhalle getarnten Perrera mit Tier-Krematorium kann man nur selten einen Blick erhaschen. Was hinter dem großen Rolltor, das sofort geschlossen wird, sobald sich ein Besucher nähert, vorgeht, das weiß wohl nur das Personal so recht.

 

Martina konnte aber einmal einen unbeobachteten Augenblick nutzen und ein Foto von den Hunden, die sich in der Halle befinden (man hört sie kläglich bellen), machen.

 

Ob ihre Wartezeit abgelaufen ist, ohne daß sie abgeholt wurden, oder ob es neue Hunde sind? Man bekommt keine Informationen. 

 

Das Adoptionscentrum von CERECO liegt außerhalb in einer Umgebung von Feldern und - meist leeren - landwirtschaftlichen Gebäuden.

 

Hier wurden einige Zwinger und Gehege gebaut für die Tiere, die eingefangen aber nicht abgeholt wurden, von denen man sich eine Vermittlung an neue Familien erhofft.

Vor dem Tor genießt eine Katze ungestört ein Sonnenbad
Vor dem Tor genießt eine Katze ungestört ein Sonnenbad

Wenn ein Platz im Vermittlungscentrum frei wird, kann wieder ein Hund aus der Auffangstation nachrücken. Wobei ganz kleine Welpen, alte oder kranke Tiere kaum eine Chance haben nachzurücken.

 

Junge Hunde, kleine Hunde, auch Welpen, die schon ein paar Wochen alt sind, das sind die Tiere, die die größten Chancen haben, in das Adoptionscentrum zu gelangen. Und Rassehunde, die gerne von Spaniern geholt werden, die sich durch eine Zucht ein Zusatzeinkommen erhoffen...

Dieser junge Rüde ist wunderschön und hat eine ganz ausgefallene tiefbraune Fellfarbe
Dieser junge Rüde ist wunderschön und hat eine ganz ausgefallene tiefbraune Fellfarbe
"Zartbitter-Schokolade" als Fellfarbe
"Zartbitter-Schokolade" als Fellfarbe
Mokka noch bei ihrer Mama und den restlichen (reservierten) zwei Geschwistern
Mokka noch bei ihrer Mama und den restlichen (reservierten) zwei Geschwistern
Mokka (rechts) durfte mit ins Refugio Esperanza
Mokka (rechts) durfte mit ins Refugio Esperanza
Wann kommt endlich jemand für mich?
Wann kommt endlich jemand für mich?

Die Hunde werden ab einem Alter von 3 Monaten gechipt und bekommen Impfungen. Kastriert werden die Tiere leider nur selten vor einer Abgabe, aber durch den Chip werden sie wenigstens auf ihre neuen Besitzer registriert. Es wird eine Abgabegebühr entrichtet, die bei ca. 60 Euro liegt. Vielen Spaniern ist dies schon zu teuer, sie gehen lieber in die Perreras, wo sie die Tiere kostenlos (dann natürlich auch ungeimpft, ohne Chip) bekommen...

 

Paula, die das Adoptionscentrum leitet, vermittelt ab und zu Hunde nach Finnland und auch schon mal nach Deutschland. Jedoch scheint es keinen direkten Partnerverein in Deutschland zu geben.

 

Unser Wunsch wäre es, wenn die Tiere nur kastriert abgegeben würden, denn so ließe sich wieder ein wenig der "Nachschub" an ungewollten Hunden reduzieren. Leider ist das aber zur Zeit noch nicht der Fall.

 

Die Anzahl an Hunden, die im Adoptionscentrum auf neue Familien warten, liegt geschätzt bei 80 Tieren. 

 

Wann immer ein Hund vermittelt wird, kann einer aus der Auffangstation nachrücken. Ein Lichtblick für die Tiere, die ansonsten sterben müssen.

 

 

Dalmatinerhündin Adeline konnte von Martina aus CERECO übernommen werden und in das Refugio Esperanza einziehen. Sie wird kastriert werden und nicht mehr als Zuchthündin dienen müssen.

 

Noch ist Adeline aber nicht ausreisefertig. Die Hündin ist noch sehr verängstigt und muß sich erst einmal daran gewöhnen, daß Menschenhände auch streicheln können. 

 

Adelines und Mokkas Plätze im Adoptionscentrum werden bestimmt am gleichen Tag schon wieder durch neue Hunde aus der Auffangstation besetzt worden sein. Wieder zwei Hunde mehr, die weiter leben dürfen!

 

 

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