Blinder Passagier

In einem städtischen Tierasyl entdeckt
In einem städtischen Tierasyl entdeckt

Diese kleine, blinde Pudeldame wurde von den Tierschützern in einem städtischen Tierasyl in Polen entdeckt. Völlig verdreckt und in einem schlechten gesundheitlichen Zustand. Sie hätte keine Chance gehabt, in Polen eine Familie zu finden und den nächsten Winter hätte sie im Zwinger wohl kaum überlebt. 

 

Behinderte Tiere haben es in Zwingern ohnehin immer schwer, sich gegen ihre Mitbewohner durchzusetzen. Sie werden bei der Fütterung weggedrängt und bekommen nur noch die Reste ab - wenn überhaupt. In einer Familie haben gerade blinde Hunde keine großen Probleme, sie finden sich in ihrer bald schon gewohnten Umgebung gut zurecht und orientieren sich mit ihrem Geruchsinn und dank ihres Gehörs. Aber auch in Deutschland haben es Tiere mit Behinderung trotzdem leider schwer vermittelt zu werden.

 

Das Pudelmädchen wurde aus dem Tierasyl rausgeholt und kam in Polen auf eine Pflegestelle, um dort für eine Ausreise fertig gemacht zu werden. Jedes Tier braucht, bevor es reisen kann, einen Chip, Impfungen und einen Pass. "Einfach mal so ein Tier einpacken und mitnehmen, das geht auf keinen Fall! Auch wenn Urlauber gerne mal denken, daß sie den Hund oder die Katze, die sie am Strand oder auf der Straße gefunden haben einfach mal mit nach Hause nehmen können.

In der polnischen Pflegestelle
In der polnischen Pflegestelle

In der Pflegestelle angekommen wurde die kleine Hündin erst einmal von dem verfilzten Fell befreit, zum Vorschein kam ein schneeweißes Pudelchen, das ohne das dicke Fell plötzlich klapperdürr war.

 

Damit die Kleine nicht friert, denn es wird ja langsam kühl draußen, wurde sie mit einem wärmenden Strickmäntelchen versorgt und mit nahrhaftem Futter versorgt.

 

In Deutschland liefen zeitgleich die Vorbereitungen für die nächste Fahrt nach Polen vom Verein Animal Shelter eV Ennepetal auf Hochtouren. Wichtige Spenden sollten zu den Partner-Tierheimen und den Menschen, die dort die Tiere versorgen, gesammelt und mitgenommen werden. 

 

Unsere Kölner Helficusse hatten mit einer Wagenladung voll mit Spenden dazu beigetragen und auch von der Stolberger Sammelstelle waren einige Spenden zu Steffi Ackermann und Kathrin Spohr geschickt worden. Wir haben darüber bereits berichtet.

Dank auch vieler weiterer Spenden, wurde der Wagen für die Fahrt nach Polen, voll bis unters Dach! Besonders Futter und Kunststoffkörbchen, die die Tiere vor der Bodenkälte schützen, waren wichtige Hilfsgüter. Zudem mussten natürlich wieder Transportboxen mit, um die Tiere, die ausreisen durften, sicher zu transportieren.

 

So wie unser kleines Pudelmädchen! Sie war buchstäblich ein "blinder Passagier". Sie hat es geschafft, die Zeit des städtischen Tierasyls liegen hinter ihr. Sie ist in Deutschland in eine liebevolle Pflegestelle gezogen wo sie schon sehnsüchtig erwartet wurde.

In der deutschen Pflegestelle angekommen
In der deutschen Pflegestelle angekommen

Wir wünschen der Kleinen nun, daß sie bald eine Familie findet, die sie nie wieder verlassen muß!

 

Unser Dank gehört Steffi und Kathrin, die immer wieder die anstrengenden Fahrten nach Polen auf sich nehmen, um Spenden abzuliefern und Tieren, die ansonsten ihrem Schicksal überlassen wären, zu einer Ausreise verhelfen. Und dies neben Job, eigenen Tieren, Pflegetieren und restlicher Tierschutzarbeit! 

 

Ergänzung:

 

Nun gibt es auch einen Reisebericht mit Fotos der Tiere, der Spendenübergabe und vielen Informationen über die aktuelle Situation.

 

Bitte hier anklicken:  Reisebericht

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