Rassehunde im Tierschutz

Helficus möchte heute mit einem Gerücht aufräumen, das behauptet, im Tierschutz gäbe es nur Mischlinge. Das ist genauso falsch, wie die Behauptung, es gäbe keine Welpen, keine kleinen Hunde oder nur kranke oder verhaltensauffällige Tiere!

 

In den deutschen Tierheimen landen leider fast ausschließlich Tiere, die eben keiner mehr möchte, weil sie alt, krank, schwierigen Charakters sind oder zu hohe Kosten verursachen. Zudem sind es viele der Listenhunde, die ihr Dasein hinter den Tierheimgittern fristen müssen.

 

In allen anderen Ländern Europas gibt es aber so viele Tiere, daß täglich hunderte oder sogar tausende Hunde getötet werden, egal, wie alt sie sind, ob Rassehund oder Mischling, ob Welpe oder Senior, ob gesund oder krank. Es gibt viel mehr Tiere als Plätze, in denen sie leben können. Züchter bringen ihre Welpen, wenn sie diese nicht schnell genug verkaufen können, in die Tötungsstationen. Auch Rassehunde werden täglich ausgesetzt.

 

Diese Hunde werden von Tierschützern gerettet. Leider ist es immer nur für eine begrenzte Anzahl von Tieren möglich, sie vor der Tötung zu bewahren, aber jedes Leben ist ein Leben, das weiter auf dieser Welt bleiben darf! 

 

Warum sollte man also in Deutschland Hunde züchten, wenn sie in anderen Ländern Europas getötet werden? Sind wir nicht EIN Europa? Hat ein Leben aus einem anderen Land weniger Wert? NEIN! Genauso wie wir zum Griechen, Türken oder Italiener gehen um zu essen, obwohl es genügend deutsche Restaurants gäbe, genauso wie wir japanische Autos kaufen, obwohl es deutsche gibt!

 

Auch in deutschen Tierheimen sitzen mittlerweile viele Auslandshunde, um von dort aus vermittelt zu werden!

Die Tierheime sind sich des Wertes des Lebens bewusst und füllen freie Zwinger nicht nur mit deutschen Hunden. Davon gäbe es auch teilweise zu wenige. Zudem sind die deutschen Abgabetiere, die in den Tierheimen landen, oft genau die, die schwierig vermittelbar sind (siehe oben).
Um nun ihre Kosten decken zu können und auch fortlaufend Besucher in die Tierheime zu locken, ist es nötig, daß immer wieder auch einfach vermittelbare Tiere in den Tierheimen sind. Dies sind dann oft Auslandshunde, denn dort sind sie ja im Überfluss vorhanden. Das Argument: unsere deutschen Tierheime sind auch voll - ist also nur bedingt richtig. Es sieht oft etwas anders aus, wenn an sich intensiv mit diesem Thema beschäftigt!

 

Um nur einmal eine Auswahl an Tieren zu zeigen, die in Tierschutz-Stationen auf ihre neuen Familien warten, haben wir exemplarisch einige der gerade im Refugio Esperanza befindlichen Rassehunde ausgesucht, um eben mit dem Vorurteil aufzuräumen, daß es diese nicht im Tierschutz gäbe.

 

Martina Hagen, die das Refugio Esperanza mit ihrem Mann Lambert geschaffen hat, arbeitet in einer Tierklinik in Guardamar, Spanien. Dort werden immer wieder Tiere zum Einschläfern abgegeben, obwohl sie jung und gesund sind. In Absprachte mit den Besitzern nimmt Martina Hagen diese Tiere bei sich auf und versucht sie in neue Familien zu vermitteln. Ebenfalls werden immer wieder Tiere, die ansonsten in Tötungsstationen gebracht würden, von ihr vor diesem Schicksal gerettet oder auch aus den Tötungsstationen rausgeholt, sofern Platz in den eigenen Gehegen vorhanden ist. So sind neben vielen Mischlingen auch immer Rassehunde im Refugio Esperanza. Vom Welpen bis zum Senior-Hund ist jedes Leben gleichviel Wert!

 

Da Helficus gerade das Refugio Esperanza besucht hat, um sich umzuschauen, wo unsere und besonders IHRE Spenden landen, konnten wir alle diese Hunde selber kennenlernen:

 

SISSI, Chihuahua-Hündin, bereits älter, wurde in einer Perrera abgegeben und befand sich in einem schlimmen gesundheitlichen Zustand. Sie wird nun gesund gepflegt!

LEA, Pomeranian-Hündin, die zur Zucht nicht taugte, weil sie zweimal nicht gedeckt wurde...

SAMBA, ältere Fox-Terrier-Hündin, die völlig verwahrlost in einer Perrera landete.

Schoßhund THOR, Presa Canario Rüde, der als Welpe wegen HD vom Züchter eingeschläfert werden sollte. Als "Listenhund" ist er kaum vermittelbar...

COCKER-COLA, Cocker-Hündin, die bereits in jungen Jahren in einer Perrera landete.

Sally, kleine, noch junge Yorkshire-Hündin

LOLA, 3-jährige Briard-Hündin, die damnächst ihr total verfilztes Fell opfern muss. Aber, das wird schnell nachwachsen und bei richtiger Pflege auch nicht mehr zu Fellplatten verfilzen. Lola hat ihr komplettes bisheriges Leben nur auf einem Balkon verbringen müssen...

SHIRA, Mastin Hündin, die gemütlich ihr Leben verbringen möchte

Beppo, Rauhhaardackel-Rüde, der aus einer Perrera gerettet wurde

Galgos und Podencos, spanische Jagdhunde, in allen erdenklichen Fellfarben, haben ihre Aufnahme im Refugio gefunden. Hier nur einige als Beispiel...

TWEETY, ältere Chihuahua Hündin, die in einer Perrera landete.

Diese Hunde stehen alle nur exemplarisch für so viele Rassehunde, die auch im Tierschutz nach neuen Familien suchen.

 

Die Hunde des Refugios Esperanza in Crevillente, Spanien werden über den Verein Tierisch-Grenzenlos nach Deutschland vermittelt!

 

 

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Kommentare: 3
  • #1

    sabrina (Dienstag, 21 Mai 2013 16:10)

    Ich habe einen Podenco von Martina. Erst kam er zu uns als Pflegehund und er war in einem tollen Zustand. Martina steckt soviel liebe in die Tiere und man spürt es wenn man die Hunde kennenlernt. Unser Podenco durfte bei uns bleiben. Und ich würde jederzeit Martina und ihr Refugio weiter empfehlen. DAnke für meinen Seelenhund

  • #2

    Samba (Sonntag, 30 November 2014 21:54)

    Hallo,
    genau die Samba lebt seit Anfang des Jahres bei mir. Sie ist eine liebe, treue Hündin. Ich freue mich jeden Tag an ihr. Samba hat Farbe in mein Leben gebracht. Ich kann nicht verstehen, warum Samba von ihren Leuten in Spanien ausgesetzt wurde und sie dann in der Perrera landete. Zum Glück hat Martina sie da raus geholt. Smab ist anhänglich und verschmusst. Samba ist einfach toll. Ich bin froh, dass ich sie habe. Ich nenne sie ab und zu Prinzessin.

  • #3

    Helficus (Dienstag, 02 Dezember 2014 09:06)

    Vielen Dank für dieses Feedback von Euch!

    Es ist so wichtig, daß die Adoptanten der Tiere sich auch mal melden und zeigen, daß wir uns die "Erfolge" einer Vermittlung nicht aus den Fingern saugen....

    Ebenso ist es wichtig, daß ihr bestätigt, wie toll die Tierschutztiere sind, daß es nicht nur "kaputte" Tiere im Tierschutz gibt und daß sich unsere Arbeit und Bemühungen für jede einzelne kleine Seele lohnt.

    Vielen, vielen Dank euch beiden!