Kleine Notfellchen in Anatyla

Nach den vielen Fotos von Spendenpaketen, die ich Euch in der letzten zeit zeigen konnte, möchte ich Euch heute zu einem Ausflug nach Antalya in der Türkei einladen.

 

Dort, im Dorf Duaci, kümmern sich Wilfried und Ayhan um streunende und ausgesetzte Hunde und Katzen. Sie haben viele Futterstellen eingerichtet, an denen sie die Tiere täglich mit Wasser und Futter versorgen.

 

Soweit wie möglich werden die Tiere auch eingefangen und kastriert oder mit Parasitenschutz versehen. Die Hunde kennen meist schon das Geräusch von Wilfrieds Auto und kommen angelaufen, sobald sie hören, dass sich das Auto nähert. Dann verlassen sie ihre sicheren Verstecke in den Wäldern um sich ihre Portion Futter abzuholen.

 

Doch immer wieder kommen auch neue Tiere zu den Futterstellen. Tiere, die herausgefunden haben, dass es dort einen vollen Magen gibt ohne Müll essen zu müssen. Tiere, die von den Besitzern dort einfach ausgesetzt werden - dort kümmert sich ja jemand um sie .... Oder Welpen, die in der Wildnis geboren wurden oder nicht gewollt waren und ebenfalls "entsorgt" wurden.

 

Für all diese Tiere wird täglich Unmengen an Futter benötigt. Für diese Tiere und ihre Leben brauchen Wifried und Ayhan unsere Unterstützung und für diese Tiere steht Christa auf den Flohmärkten um Geld für die Tierfreunde Antalya einzunehmen.

 

Dass es auch noch den ein oder anderen Tierfreund in der Türkei gibt, dass sich der Tierschutzgedanke ausbreitet, dass zeigt sich aber auch. Ein kleiner Hoffnungsschimmer - der aber wieder Kraft gibt um täglich weiter zu machen.

 

Zu den heutigen Fotos schreibt und Christa:

 

"Hallo Claudia,

Wilfried steht fast jeden Tag vor einer neuen Herausforderung und muss
schnell entscheiden, wie er helfen kann.
   
Als er von seiner täglichen Futtertour nachhause fahren will, sieht er auf
einer Verkehrsinsel, dieses kleine Hundezwerglein. Ein absolutes
Todesurteil, denn der kleine Wicht kennt die Gefahren der Straße nicht und
wäre sicher in kürzester Zeit überfahren worden und keine Mutter weit und
breit. Vermutlich einfach nur entsorgt....

Wilfried hat ihn sofort in sein Auto gepackt, mit Futter versorgt und in
angemieteten Garten in Sicherheit gebracht.

Das helle und kranke Hundemädele ist plötzlich an einem Futterplatz mit der
Mutter aufgetaucht, aber leider sind beide vom Staupevirus befallen. Leider
ist die Mama ganz plötzlich gestorben und so hat Wilfried das kleine
Hundemädchen ebenfalls in Sicherheit gebracht. Leider haben ihre Augen schon
großen Schaden genommen und vermutlich ist sie blind.  Er versorgt sie mit
Medikamenten, sie frisst gut und hoffen wir, dass sie die heimtükische
Krankheit besiegen kann. 

Wenn sie das Auto schon hört, kommt sie Wilfried ganz freudig entgegen
gelaufen, hüpft und springt und futtert ihren Napf in windeseile leer. Wir
drücken der süßen Maus alle Daumen.

Dann gibt es auch noch was sehr positives zu schreiben. Wilfried war nicht
schlecht erstaunt als er an einem seiner Futterplatze bekommen ist. Hat doch
tatsächlich  ein tierlieber Mensch für die Tiere eine Waser- und
Futterstelle eingerichtet. Die Futterstelle hat er sogar noch regendicht
gemacht. Ist das nicht wunderbar. 
Leider konnte sich Wilfried bisher noch nicht bei dem Erbauer bedanken, weil
er ihm noch nicht begegnet ist. Wilfried fährt ja die Stelle jeden Tag an
und hofft, den liebenswerten Menschen danken zu können.

Gäbe es nur mehr von diesen netten Menschen, die ein Herz und Einsehen für
die Straßentiere haben. 

Liebe Grüße
Tierfreunde Antalya
Christa "

Manchmal kann man mit relativ kleinem Aufwand doch schon so viel für die Tiere bewirken. Bleibt zu hoffen, dass es nicht wieder Tierhasser gibt, die diese Futter- und Wasserstellen zerstören. Leider passiert dies in allen Ländern, wo solche Plätze in Eigeninitiative gebaut werden, nur zu häufig.

 

Die Tiere brauchen besonders das frische Wasser in den heißen Monaten. Futterstellen, die etwas außerhalb von den Wohngebieten liegen sorgen doch auch dafür, dass die Tiere nicht di Nähe der Menschen suchen und damit nicht zum Ärgernis werden.

 

Wichtig ist hier auch immer wieder Touristen daran zu erinnern, streunende Tiere nicht in oder in der Nähe von Hotels zu füttern. Das gibt den Tieren zwar kurzfristig einen vollen Magen - gefährdet aber auch ihr Leben. Die Hotels werden schnell dafür sorgen, dass solch Tiere, die angelockt durch Fütterungen durch Touristen die Nähe der Hotels suchen, eingefangen und im schlimmsten Fall getötet werden. Oder es werden Giftköder ausgelegt. Klar - nicht alle Touristen finden Streurentiere hygienisch oder süß und kaum einer möchte in seiner Hotelanlage Hinterlassenschaften von Hunden oder Katzen vorfinden...

 

Versorgt gerne Tiere im Urlaub - aber denkt bitte langfristig. Geht dafür aus der Urlauberzone heraus oder informiert örtliche Tierschützer über die Tiere. Unterstützt örtlich tätig Vereine mit Spenden und vielleicht erklärt ihr Euch ja auch bereit als Flugpate Spenden mit an das Urlaubsziel zu nehmen und Tiere als Flugpate auf dem Weg nach Hause den Einzug in ihre neuen Familien oder Pflegestellen zu ermöglich. Beide Hilfe kostet Euch nichts und rettet Leben!

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Kommentare: 1
  • #1

    Kerstin (Montag, 02 Juli 2018 22:07)

    Hier ist Kerstin von den Tierfreunden Antalya. Dankeschön Christa für deinen Bericht. Ja es ist in der Tat so, dass jeden einzelnen Tag neue Überraschungen auf Wilfried warten. Er startet immer mit einem mulmigen Gefühl zur nächsten Futtertour. Immer wieder werden an seinen Futterplätzen Hunde ausgesetzt, die erwachsenen Hunde werden gefüttert und medizinisch versorgt, wenn es erforderlich ist. Aber die Welpen, die ganz Kleinen kann er nicht einfach auf der Straße sitzen lassen und dann stellt sich immer wieder die Frage, wohin mit ihnen. Platz ist nie und doch muss immer eine Lösung gefunden werden.

    Ich möchte mit keinem aktiven Tierschützer nur einen Tag tauschen, denn ist es ist so immens schwer, jeden Tag neue Lösungen finden zu müssen und doch nicht allen helfen zu können.

    Lieben Dank an alle Unterstützer.

    Liebe Grüße
    Kerstin