Grossputz

Die wichtigste Nachricht für alle, die den gestrigen Blog gelesen haben zuerst: alle Hunde und die Katzen sind wohlbehalten in ihren Familien/Pflegestellen angekommen.

 

Sie haben es geschafft: den Sprung in eine neue Welt. Ein langer Tag voller neuer Eindrücke, die teilweise für sie beängstigend waren, liegt hinter ihnen, doch ein Leben abseits von Zwingern und Gehegen, von nächtlicher Kälte und ohne eigene Menschen, die sich nur um sie kümmern können, liegt vor ihnen.

 

Unsere fellnasigen Schützlinge konnten in warme Häuser umziehen. Sie schlafen jetzt in weichen Bettchen. Haben Menschen, die auf sie gewartet haben und sich auf sie gefreut haben. Menschen, die ihnen viel Liebe und Aufmerksamkeit schenken, mehr als das jemals in einer Tierstation möglich ist.

 

Unsere "Ausreiser" sind im wahrsten Sinne des Wortes angekommen.

 

Diese Nachricht, dass der Transport und der Umzug gut bewältigt wurde, dass die Tiere wohlbehalten angekommen sind, das ist immer die schönste für uns hier im Refugio Esperanza. Alles ist gut!

 

Im Refugio selber war gestern groß Reinemachen angesagt. Immer wieder müssen die Zwinger und Gehege intensiv gereinigt werden. Müssen Abwasserrinnen freigehalten werden, Böden und Innenräume mit dem Hochdruckreiniger gesäubert werden. Nicht nur der Staub, der durch die trockenen Böden hier omnipräsent ist, sondern auch die Tiere selber sorgen natürlich dafür, dass die tägliche Reinigung irgendwann durch eine Art Frühjahrsputz immer wieder unterstützt werden muss.

 

Lambert war stundenlang beschäftigt. Fast ununterbrochen lief der Hochdruckreiniger nachdem die Abwasserrinnen auf Knien gereinigt waren.

 

Währenddessen machte ich mich an die Arbeit, meine Gehege in Ordnung zu bringen. Durch die Ausreise und ihre Vorbereitungen war in den letzten Tagen die Zeit etwas knapper als sonst und gestern konnte ich endlich wieder in Ruhe den Besen schwingen und konnte Lambert die Reinigung von ein paar der weiteren Gehege abnehmen. Auch für die Hunde hatte ich wieder etwas mehr Zeit.

Brain beobachtete mich interessiert während nach ihm nun Pinky intensiv gebürstet wurde, damit ihr weiches nachwachsendes Fell nicht verfilzt.

Nach der Fellpflege werden schützende Arme, ein weicher Schoß und menschliche Nähe noch ganz ausgiebig genossen. Pinky würde am liebsten in mich reinkriechen.

 

Aber, auch die anderen Hunde genießen es, wenn das Personal mehr Zeit für sie hat. Da warten alle schon sehnsüchtig darauf, dass in ihrem Gehege endlich der Ruf "Zimmerservice" ertönt.

Noch ganz neu war dies jedoch für Fanta, die gerade erst aus einer Perrera zu uns umgezogen ist. Musste sie dort in einer Gruppe von 50 Hunden leben und sich gegen ihre Mitbewohner durchsetzen, kann sie jetzt das Gehege alleine mit nur Bartolo teilen, der mit ihr umgezogen ist.

Was für ein Geschenk für diese Hunde! Endlich Ruhe. Endlich Platz, den man sich nicht erkämpfen muss. 

 

Zwar ist der Umzug in das Refugio Esperanza für Hunde aus einer Perrera schon wie ein Sechser im Lotto, doch es soll trotzdem nur eine Zwischenstation zum wirklich besseren Leben sein: dem Leben in ihrer Familie.

 

Wie sehr die Tiere aber alleine diesen Luxus schon genießen, das kann man sich kaum vorstellen. Viel Stress fällt von ihnen ab. 

 

Fanta und Bartolo sind sehr liebe und anhängliche Hunde, die sich sofort um ausgiebiges Knuddeln bemühten - natürlich nicht ohne Erfolg!

Meine Fleckenzwerge Sam, Lucky und Frieda haben ihr neues Gehege bei Salsa ausgiebig erkundet und genossen ihr Welpenfutter zusammen aus einem Napf.

Cheynie-Lee war ganz begeistert von dem gefüllten Kauknochen, den sie nach ihrem Ausgang bei der Rückkehr in ihr Zimmer vorfand.

 

So lässt es sich doch leben!

"Mensch, wann kommst Du denn endlich zu uns?" 

 

Während Rex seine kleine Verletzung an der Nase versorgt bekam, wobei Ellie sofort auf meinen Schoß kletterte um nicht in Vergessenheit zu geraten, wollte der so anhängliche Bruno schon mal auf sich aufmerksam machen. 

 

Nur keine Minute mit den Menschen verpassen. Alles, was passiert beobachten, denn es bedeutet Abwechslung im ansonsten doch eher eintönigen Gehegetag.

 

Bruno, der eines seiner Hinterbeinchen verloren hat ist einer der Hunde, die gar nicht nah genug beim Menschen sein kann. Ständig ist er um einen herum und man wird von ihm liebkost. Seine Behinderung ist für ihn gar keine. Für das menschliche Auge ist das fehlende Beinchen wohl schlimmer als für Bruno selber, der auch auf drei Beinen lustig durch das Gehege flitzt.

Während Lambert noch immer mit den Reinigungsarbeiten beschäftigt war....

... saß Tweety in der Sonne am Tor und wartete darauf dass ihr Herrchen endlich wieder Zeit für sie hatte.

Martina hatte einen freien Samstag, der für sie mit der Bezahlung von Material und Bestellung von neuem, der Vorbereitung eines Geheges für einen Ferienhund und dem Anbringen von Hasendraht an einem anderen, in das Pistacha - die leider im Haus vom Hunderudel gemobbt wird - und die Flughunde einzogen, schnell verging.

 

Auch die Hausarbeit und die Wäsche wollten erledigt werden, doch bevor die Waschmaschine laufen konnte, mussten die Arbeiten in den Gehege mit dem Hochdruckreiniger abgeschlossen sein.

 

Überall wurde gewuselt und ging jeder seinen Arbeiten nach.

 

Ich wünsche Euch nun einen schönen Sonntag und werde mich auf den Weg zu den Tieren machen. Die kennen keinen freien Tag, müssen sonntags ebenso versorgt werden wie dienstags.

 

Und ich weiß, wer schon auf mich wartet  ;-)

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