Es ist nachts so kalt

Guten Morgen aus Spanien!

 

Wieder liegt eine kalte Nacht hinter uns. Auch wenn es man bei den Tagestemperaturen von ca. 20° kaum glauben mag, nachts fallen auch hier an der Costa Blanca die Werte in den einstelligen Bereich. Gestern waren es selbst um 9 Uhr erst 5 ° C!

 

Während ich mit meinen Fellnäschen im warmen Haus leben kann, denke ich unentwegt an all die Tiere, die draußen leben müssen.

 

Wie oft denke ich an die Hunde im Refugio Esperanza, die zwar nach besten Möglichkeiten dort mit teilweise kleinen Innenräumen und alle mit Hütten versorgt sind, doch auch dort wird es doch richtig kalt des nachts.

 

Wie viele andere Tiere in den Tierheimen oder Perreras haben all dies nicht, dennoch... Denkt man nicht automatisch immer an die Tiere, die man täglich versorgt und die einem nahe sind mehr, als an zahllose Tiere, die man nicht kennt?

 

Die Hunde können sich nur eng aneinander kuscheln und gegenseitig Wärme spenden.

 

Gerade die kleinen Hunde, die Welpen und die alten Hunde haben es in der Kälte nachts besonders schwer.

 

So wird auch hier nach besten Möglichkeiten noch mit wärmenden Decken und Kissen geholfen, damit sie etwas mehr Wärme haben werden.

Ich kann aber immer nur hoffen, dass die Hunde die weichen Decken, Handtücher und Kissen auch als Wärmequelle verstehen und nicht als Spielzeug oder potentiellen "Feind" ansehen, den es zu bekämpfen gilt.

 

So geschehen bei Maddie, die Galga, die mit Uko und Bruno zusammen im Gehege lebt.

Das große Badetuch, das ihr eigentlich etwas kuschelige Wärme bieten sollte, wurde von ihr sofort aus der Hütte gezogen und in seine Einzelteile zerlegt.

 

Vielleicht habe ich mich mit der Farbe vertan? Mag sie vielleicht kein pink? Nun, ich hatte auf jeden Fall zusätzliche Arbeit, alle kleinen Stofffetzen wieder aufzusammeln....

Dabei hatte sich Uko in seiner weich gepolsterten Hütte so wohl gefühlt...

Nun, das sind Dinge, die kann man als Mensch nicht beeinflussen. Klar, den Tieren ist langweilig in den Gehegen und da wird alles Neue als Abwechslung im Alltag angesehen und nicht mit menschlichen Augen betrachtet.

 

Der Mensch denkt, der Hund lenkt....

 

Rex bekam eine tolle dicke Filzmatte in die große Hundehütte, in der er so gerne liegt. Damit diese etwas weicher gepolstert ist, was seinen schon älteren Knochen sehr gut tut, ist diese dicke Matte bestens geeignet. Rex und Ellie sind Hunde, die Decken nicht zerstören.

Schnell lernt man als Hunde-Personal in dieser Hinsicht seine Pappenheimer kennen ;-)

 

Auch warme Decken und Kissen gab es für die zwei Hunde noch in andere Hütten.

Tagsüber wird aber lieber die wärmende Sonne genossen, wie hier von Ellie. Die weichen Decken liegen hinter dem Windschutzbrett in dieser großen Hundehütte, die wirklich klasse ist!

 

Diese Hundehütten sind sehr robust und an vielen Stellen gegen Nagezähne geschützt, haben zudem ein bereits erwähntes Windschutzbrett, das sie in quasi zwei Teile unterteilt. Eine wirklich lohnenswerte Anschaffung, nur leider auch teuer und daher nur in geringen Stückzahlen bisher möglich gewesen.

So wie hier Anat und Fayola, die am alten Wohnwagen leben, werden alle kleinen Hunde und die Welpen mit weichen Kissen und Decken versorgt. 

 

Doch alles ersetzt natürlich keine Familie, kein Sofa und keinen weichen Menschenschoß.

 

Die beiden Biewer Yorkies Pinky und Brain, die zusammen alt geworden sind, freuen sich jeden Tag ein Loch in den Bauch, wenn ich zu ihnen komme, um ihnen die täglichen Schmuseminuten zu geben. Dabei wird ihr nachwachsendes Fell gebürstet, damit es nicht wieder verfilzt.

 

Ratet mal, wer ganz verliebt in diese beiden Zwerge ist, die schon älter sind und zusammen ein zu Hause finden sollten???  *seufz*  Einer süßer als der andere... Genau mein "Beuteschema"...

 

Nun muss ich schon wieder los. Heute ist Ausreisetag und die Tiere, die den wichtigen Sprung in eine neue Familie oder eine Pflegestelle machen können, müssen entsprechend für ihre große Reise vorbereitet werden.

 

Bilder von der Ausreise werden folgen.

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Kommentare: 2
  • #1

    Petra A. (Freitag, 17 November 2017 14:26)

    Wenn der Winter wieder Einzug hält, dann wird das Tierheimleben noch mal ein Stückchen härter. Überall rufen die ORGAS nach warmen Decken und vor allem dicken, warmen Hundemänteln. Armer Junge, Rex, wie gerne würde ich Dir ein Bettchen für Deine Hütte schicken, aber ich weiß nicht, wie Du damit umgehen wirst..... Ein Bettchen wäre noch etwas weicher als die neue Filzmatte. Du bist im Refugio alt geworden, aber wenigstens bist Du in Sicherheit. Es tut mir so leid, gerade für Dich.

  • #2

    Claudia (Freitag, 17 November 2017 16:58)

    Liebe Petra!

    Ich weiß, wie sehr Dir schon seit Jahren der Rex am Herzen liegt. Neben der dicken Filz-Einlage in seiner großen Hütte, in der er tagsüber gerne in der Sonne liegt, und die seinen alten Knochen etwas weicher polstert, hat er natürlich zusammen mit Ellie auch noch weiche Kissen und eine große, warme und weiche Decke in andere Hütten im Gehege gelegt bekommen. Er kann so wählen, wo er liegen möchte und ich denke, er wird sich nachts zusammen mit Ellie in die stabile Holzhütte mit Windschutz, Kissen und Decke legen.

    Die große offene Hütte ist im Winter nachts als Schlafplatz nicht so gut geeignet, denn eine Seite ist komplett offen. Dadurch kann sich durch die Körperwärme keine Wärme in der Hütte bilden. Im Winter ist es für die Tiere gut, wenn die Hütten klein sind, denn dann ist die Luft schnell erwärmt. Eine luftpuffernde Unterlage wie Stroh oder ein weiches Kissen kann den Effekt unterstützen.

    Bei Decken und Kissen muss man allerdings neben der Zerstörung durch die Tiere auch immer daran denken, dass Feuchtigkeit auch schnell einziehen kann, was dann zum entgegengesetzen Effekt, nämlich einer Kühlung führen würde. Hier sind die Nächte schnell feucht und die Feuchtigkeit darf nicht in die Stoffe dringen.

    Ich denke, dass Rex sehr gut versorgt ist. Trotzdem kann alles ein zu Hause natürlich nicht ersetzen. Würde sich doch nur eines für Rex finden :´(

    In den nächsten Tagen werden wir in den Hütten Stroh verteilen, das auch einen guten Wärmespeicher bildet. Das kann von den Hunden, die Decken zerstören oder herauszerren nicht so schnell aus den Hütten entfernt werden, wenngleich auch dieses gerne in den Gehegen verteilt wird.